Risikofaktoren für Rezidiv einer zentralen serösen Chorioretinopathie identifiziert
[TOP, SWIss] MEDICAL RETINA Lausanne – mechentel news – Alexandre Matet aus dem Jules-Gonin Eye Hospital der Universität Lausanne und Kollegen aus der Schweiz und Frankreich arbeiteten zu Rezidivmustern und Risikofaktoren für Rezidive der zentralen serösen Chorioretinopathie. Bei 46 Patienten mit akuter zentraler seröser Chorioretinopathie und einem Follow-up von > 12 Monaten nach Ende der ersten Episode wurden die Parameter, die eine Rezidivierung beeinflussen, retrospektiv mittels eines proportionalen Cox-Hazard-Überlebensmodells hinsichtlich der Gebrechlichkeit bewertet. Kovariate umfassten die grundlegenden systemischen Befunde Alter, Geschlecht, Kortikosteroidanwendung, Stress, Schichtarbeit, Schlafstörung, Depression, Allergie und Herz-Kreislauf-Risiko, die zum Ausgangszeitpunkt erhobenen Befunde der optischen Kohärenztomographie subfoveale Dicke der Choroidea, Ablösungsmuster des Pigmentepithels (regulär / Buckel / unregelmässig) und Anzahl subretinaler hyperreflektierender Herde an der Leckage, die zum Ausgangszeitpunkt erhobenen angiographischen Befunde Fluoreszenzintensität an der Leckage (intensiv / mässig / subtil / abwesend), Hyperpermeabilitätsmuster in der Indocyaningrün-Angiographie (fokal / multifokal) sowie spezifische Parameter der vorangegangenen Episode wie Dauer und Therapie. Zwanzig von 43 Patienten (43 %) zeigten ≥ 1 Rezidiv bei einem mittleren Follow-up von 29,9 ± 9,5 Monaten (Bereich 15 – 54 Monate). Die Dauer der Nachbeobachtungszeit unterschied sich nicht zwischen den Fällen mit und ohne Rezidive (p = 0,3). Eine letztlich schlechtere Sehschärfe (Logarithmus des minimalen Auflösungswinkels) korrelierte mit einer höheren Anzahl von Rezidiven während des Follow-up (p = 0,032; r = 0,28). In der univariaten Analyse waren eine höhere subfoveale Dicke der Choroidea (p = 0,021), eine nicht intensive Fluorescein-Leckage (mässig / subtil / fehlend; p = 0,033), multiple subretinale hyperreflektierende Herde (p = 0,026) und Schichtarbeit (p < 0,0001) signifikant mit Rezidiven assoziiert. Ein nahezu signifikanter Einfluss wurde für die unregelmässige Pigmentepithel-Ablösung (p = 0,093) festgestellt. In der multivariaten Analyse blieben eine höhere subfoveale Dicke der Choroidea (p = 0,007), eine nichtintensive Fluorescein-Leckage (p = 0,003) und Schichtarbeit (p <0,0001) signifikante und unabhängige Risikofaktoren für Rezidive. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im Mai 2017 beim Fachjournal Retina zusammen, dass mehrere Faktoren das Risiko für ein Rezidiv einer zentralen serösen Chorioretinopathie beeinflussen. Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten dazu beitragen, Patienten mit höherem Risiko zu identifizieren, die von einer früheren oder intensiveren Behandlung profitieren könnten. (bs)
Autoren: Matet A, Daruich A, Zola M, Behar-Cohen F. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University of Lausanne, Jules-Gonin Eye Hospital, Fondation Asile des Aveugles, Lausanne, Switzerland. Studie: RISK FACTORS FOR RECURRENCES OF CENTRAL SEROUS CHORIORETINOPATHY. Quelle: Retina. 2017 May 29. doi: 10.1097/IAE.0000000000001729. [Epub ahead of print] Web: http://journals.lww.com/retinajournal/Abstract/publishahead/RISK_FACTORS_FOR_RECURRENCES_OF_CENTRAL_SEROUS.96894.aspx