Nachweis retikulärer Pseudodrusen bei trockener AMD durch ss-OCT und konventionelle Bildgebung vergleichbar
MEDICAL RETINA Miami – mechentel news – Bei Augen mit nicht-exsudativer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) untersuchten K B. Schall und Kollegen vom Bascom Palmer Eye Institute der University of Miami Miller School of Medicine im Bundesstaat Florida, USA, die Fähigkeiten, retikuläre Pseudodrusen (RPD)/subretinale Drusenoidablagerungen (subretinal drusenoid deposits, SDDs) zu erfassen. Dabei verglichen sie 12×12-mm-Weitfeld En-Face Swept-Source Optische Kohärenztomographie-Aufnahmen (ss-OCT) mit konventioneller multimodaler Bildgebung (Farb-, Fundus-Autofluoreszenz-(FAF) und Intrarot-Reflexions(IR)-Bildgebung). In die Querschnittsstudie wurden Patienten mit nicht-exsudativer AMD aufgenommen, die prospektiv in eine Studie am Bascom Palmer Eye Institute zur ss-OCT-Bildgebung eingeschrieben wurden. Am selben Tag wurde bei allen Teilnehmern eine Farb-, FAF- und IR-Fundusuntersuchung durchgeführt sowie Bilder mit einem Prototyp des Zeiss 100 kHz ss-OCT-Instruments (Carl Zeiss Meditec Inc, Dublin, CA) gewonnen. Zwei verblindete Gutachter beurteilten anhand konventionell erstellter multimodaler Bilder und separat bei 4 verschiedenen, aus dem gleichen volumetrischen Datensatz gewonnenen ss-OCT En-Face-Bildern, ob RPD/SDD vorhanden oder nicht vorhanden waren oder Unsicherheit diesbezüglich bestand. Die Ergebnisse der Klassifizierung der herkömmlichen Bilder und der ss-OCT en face Bilder wurden verglichen. Hauptzielparameter war die Übereinstimmung der unterschiedlichen Bildgebungsverfahren bei der Entdeckung von RPD/SDDs. Insgesamt wurden 307 Augen (209 Patienten) hinsichtlich Vorhandensein oder Fehlen von RPD/SDDs klassifiziert. Die Übereinstimmung zwischen ss-OCT und multimodaler Bildgebung lag bei 83 %. Der Unterschied im RPD/SDD-Nachweis zwischen den Bildgebungsverfahren war statistisch nicht signifikant (p = 0,21). Die Sensitivität der ss-OCT beim RPD/SDD-Nachweis betrug 83 % und lag bei konventioneller Bildgebung bei 75 %. Bei alleiniger Verwendung von ss-OCT-Bildern würden 10 % der RPD/SDD-Fälle nicht entdeckt und bei Anwendung herkömmlicher Bildgebung allein würden 14 % der RPD/SDD-Fälle nicht erkannt. Das Vorhandensein von RPD/SDD wurde retrospektiv in 48 von 52 Fällen bestätigt, als die Gesamtbewertung unmaskiert durchgeführt wurde und die Gutachter die konventionellen multimodalen Bilder und die Weitfeld-ss-OCT En-Face-Bilder neu bewerteten. Die Autoren fassen in der Februar-Ausgabe 2017 des Fachjournals Ophthalmology zusammen, dass eine Nutzung aller vier Bildgebungsverfahren die beste Strategie zum Nachweis von RPD/SDDs darstellte. Allerdings war bei Auswertung der Bilder nur einer Widefield-En-Face-ss-OCT-Schicht der Nachweis von RPD/SDDs mindestens so gut wie bei herkömmlichen Bildgebungsverfahren. (bs)
Autoren: Schaal KB, Legarreta AD, Feuer WJ, Gregori G, Cheng Q, Legarreta JE, Durbin MK, Stetson PF, Kubach S, Rosenfeld PJ. Korrespondenz: Philip J. Rosenfeld, MD, PhD, Bascom Palmer Eye Institute, 900 NW 17th Street, Miami, FL 33136. E-Mail: prosenfeld@miami.edu Studie: Comparison between Widefield En Face Swept-Source OCT and Conventional Multimodal Imaging for the Detection of Reticular Pseudodrusen. Quelle: Ophthalmology. 2017 Feb;124(2):205-214. doi: 10.1016/j.ophtha.2016.10.009. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(16)31635-9/abstract