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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Etwa 30 Mio. Sportler suchen jährlich aufgrund von okulären Traumata eine Notfallstation auf

 

LIDS Lugano/Boston/Baltimore/Iowa – mechentel news – Ein okuläres Trauma kann zu lebenslangen Folgeerkrankungen führen und Augenverletzungen infolge sportlicher Aktivität beeinträchtigen unverhältnismässig stark die junge Generation. Daher wären Studien, die das Auftreten und die Art der Verletzungen, der im Zusammenhang mit Sport entstandenen okulären Traumata, quantifizieren und charakterisieren sinnvoll, um Ressourcennutzung, Training und Präventionsbemühungen anzustreben. Das Team um R. Sterling Haring vom Center for Healtcare Quality and Patient Safety der Universität von Lugano in der Schweiz sowie dem Center for Surgery and Public Health der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts und anderer amerikanischer Standorte analysierte die Belastung der Notfallstationen in Bezug auf okuläre Traumata infolge von Sport in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese retrospektive Querschnittsuntersuchung wurde vom NEDS (Nationwide Emergency Department Sample) im Zeitraum vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2013 durchgeführt und umfasst jährlich schätzungsweise 30 Millionen Notfallpatienten an mehr als 900 landesweiten Krankenhäusern. Ziel der vorliegenden Studie war es, Faktoren zu ermitteln, die mit okulären Traumata infolge von Sport in Zusammenhang stehen. Das Endziel der Studie war die jährliche Inzidenz der okulären Traumata infolge von Sport, aufgeschlüsselt nach Alter, Geschlecht, Art und Weise der Verletzung und der zugrunde-liegenden Aktivität, genauso wie Faktoren von kurzzeitiger Sehbehinderung. Im Verlauf der Studiendauer, stellten sich 120847 Patienten (im Mittel 22,3 Jahre alt [95 % Konfidenzintervall: 21,9-22,7]; 96872 Männer, 23963 Frauen und zwölf ohne Angabe) in einer Notfallstation vor; bei 85961 von ihnen wurde die Erstdiagnose okuläres Trauma gestellt. In den meisten Fällen waren Männer (69849 [81,3 %]; 95 % CI: 80,6-81,9 %) von den Verletzungen betroffen und am häufigsten traten sie infolge von Basketball- (22,6 %, 95 % CI: 21,7-23,6 %), Baseball- oder Softballspiel (14,3 %; 95 % CI: 13,7-14,9 %) oder beim Luftgewehrschiessen (11,8 %; 95 % CI: 10,8-12,8 %) auf. Die Quoten der Vorstellung in einer Notfallstation waren bei Sehstörungen infolge von Paintball- und Luftgewehrsverletzungen im Vergleich zu Fussball-bezogenen Verletzungen am höchsten (Quotenverhältnis [OR]: 4,75; 95 % CI: 2,21-10,19 bzw. 3,71; 95 % CI: 2,34-5,88; p < 0,001). In der im Dezember 2016 im Fachjournal JAMA Ophthalmology erschienen Studie, fassten die Autoren zusammen, dass sich jährlich etwa 30 Mio. Patienten mit Augenverletzungen infolge von Sport in den Vereinigten Staaten an eine Notfallstation wenden. Bei mehr als 70 % dieser Fälle lautet die Erstdiagnose Augenverletzungen. Aktivitäten, an denen Projektile beteiligt sind, bergen demnach das grösste Risiko für eine kurzzeitige Sehbehinderung, auch wenn Langzeitschäden nicht zu verzeichnen waren. (ut)

Autoren: Haring RS, Sheffield ID, Canner JK, Schneider EB. Korrespondenz: R. Sterling Haring, DO, MPH, Center for Healthcare Quality and Patient Safety, University of Lugano, Lugano, Switzerland. Center for Surgery and Public Health, Harvard Medical School, Boston, Massachusetts. Department of Health Policy and Management, Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, Baltimore, Maryland. Johns Hopkins Surgery Center for Outcomes Research, Johns Hopkins School of Medicine, Baltimore, Maryland. Carver College of Medicine, University of Iowa, Iowa City. Studie: Epidemiology of Sports-Related Eye Injuries in the United States. Quelle: JAMA Ophthalmol. 2016 Dec 1; 134(12):1382-1390. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2016.4253. Web: http://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/article-abstract/2578714