Gute Ergebnisse für Aflibercept als Sekundärtherapie beim chronischen Makulaödem nach retinalem Venenastverschluss
MEDICAL RETINA Zürich – mechentel news – Magdalena A. Wirth et al. aus der Augenklinik des Stadtspitals Triemli in Zürich, Schweiz, legen eine Arbeit vor zum Einfluss von Aflibercept (als Sekundärtherapie) auf das klinische Ergebnis bei Patienten mit chronischem Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (branch retinal vein occlusion, BRVO), die auf eine vorherige Behandlung mit Bevacizumab und/oder Ranibizumab unzureichend angesprochen hatten. Zehn Augen von zehn Patienten (n = 10) mit chronischem Makulaödem als Folge eines BRVO wurden in die retrospektive Analyse einbezogen. Diese Patienten erhielten Aflibercept nach einer unzureichenden Reaktion auf die Behandlung mit Ranibizumab und/oder Bevacizumab. Alle intravitrealen Injektionen wurden nach einem Treat-and-extend-Regime verabreicht. Ein unzureichendes Ansprechen war definiert als Notwendigkeit von Injektionsintervallen von 6 Wochen oder weniger. Der primäre Zielparameter der Studie war die Veränderung des mittleren Injektionsintervalls vom Ausgangszeitpunkt (vor dem Umstieg auf Aflibercept) bis zum Monat 12 nach dem Wechsel auf Aflibercept. Sekundäre Ergebnisparameter umfassten die Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe (best corrected visual acuity, BCVA), der zentralen Netzhautdicke (central retinal thickness, CRT), des zentralen Netzhautvolumens (central retinal volume, CRV) und des Augeninnendrucks (intraocular pressure, IOP). Alle Patienten schlossen die Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten ab. Insgesamt erhielten die Patienten im Durchschnitt 15,5 Injektionen von Ranibizumab und/oder Bevacizumab über einen mittleren Zeitraum von 23,1 Monaten vor dem Umstieg auf Aflibercept. Der primäre Endpunkt zeigte eine signifikante Verlängerung des Injektionsintervalls von 5,0 Wochen zum Ausgangszeitpunkt auf 8,3 Wochen in Monat 12 (p = 0,002). Die sekundären Zielparameter zeigten positive Ergebnisse: die mittlere BCVA stieg von 72,7 Buchstaben zum Ausgangszeitpunkt auf 77,9 Buchstaben im Monat 12 nach Behandlungsbeginn mit Aflibercept (+5,2 Buchstaben; p = 0,375). Entsprechend sanken die CRT-Werte um 61,7 μm (p = 0,344) und das mittlere CRV (6 mm Durchmesser) um 0,86 mm³ (p = 0,021) vom Ausgangszeitpunkt bis 1 Jahr nach Therapiebeginn mit Aflibercept. Während der Behandlungsperiode mit Aflibercept wurden keine signifikanten Veränderungen des Augeninnendrucks festgestellt (p = 0,238). Die Autoren fassen in der August-Ausgabe 2016 des International Journal of Retina and Vitreous zusammen, dass der Wechsel zu Aflibercept bei Patienten mit einem chronischen Makulaödem infolge BRVO sowohl eine statistisch signifikante Verlängerung des Wiederholungsintervalls der Injektionen als auch günstige anatomische Veränderungen in der Studiengruppe zur Folge hatte. Sie wiesen weiter darauf hin, dass diese Daten keine definitive Schlussfolgerung erlauben, da es sich nicht um eine kontrollierte Studie gehandelt habe. (bs)
Autoren: Wirth MA, Becker MD, Graf N, Michels S. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, City Hospital Triemli Zurich, Zurich, Switzerland. E-Mail: m.annawirth@gmail.com Studie: Aflibercept in branch retinal vein occlusion as second line therapy: clinical outcome 12 months after changing treatment from bevacizumab/ranibizumab-a pilot study. Quelle: Int J Retina Vitreous. 2016 Aug 23;2:20. eCollection 2016. Web: https://journalretinavitreous.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40942-016-0045-8