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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Einsatz von Povidon-Jod direkt vor der intravitrealen Injektion kann das Auge vor Endophthalmitis bewahren

MEDICAL RETINA Minneapolis – mechentel news – Povidon-Jod ist der Wirkstoff der Wahl, der kurz vor einer intravitrealen Injektion als Antiseptikum zum Einsatz kommt. Der von Abdhish R. Bhavsar vom Retina Center of Minnesota, Minneapolis, USA, und Kollegen vorgelegte Bericht liefert weitere Belege in Bezug auf das Risiko einer Endophthalmitis im Falle, dass Povidon-Jod vor der intravitrealen Injektion nicht eingesetzt wurde. Die Wissenschaftler stellen aktualisierte Endophthalmitisraten bei Patienten, die intravitreale Injektionen mit und ohne Povidon-Jod erhielten und Raten mit und ohne topischer Antibiotikabehandlung zur Verfügung. Hierfür durchforsteten sie klinische Studien aus dem US-amerikanischen Netzwerk DRCR.net (Diabetic Retinopathy Clinical Research Network). In acht klinischen Studien aus dem DRCR.net, die im Zeitraum von 2006 bis 2015 durchgeführt wurden, erfolgten insgesamt 28 786 intravitreale Injektionen (3123 Augen), wovon allein 20 617 (2264 Augen) zwischen 2012 und 2015 verabreicht wurden. In nur elf Fällen trat dabei eine Endophthalmitis auf, vier davon zwischen 2012 und 2015. 14 Injektionen in drei Augen von zwei Patienten erfolgten ohne Povidon-Jod und beide Patienten entwickelten eine Endophthalmitis in einem Auge. Unter den verbliebenen mit Povidon-Jod vorgenommenen 28 773 Injektionen (3120 Augen) traten lediglich neun Fälle von Endophthalmitis auf: Sechs Fälle (0,05 % von 11 565 Injektionen) in Augen, die gleichzeitig eine topische Antibiotikabehandlung erhielten und drei Fälle (0,02 % von 17 208 Injektionen) in Augen ohne topische Antibiotikatherapie (p = 0,17). Auch wenn nur bei einer geringen Anzahl von Augen Povidon-Jod nicht vor der intravitrealen Injektion angewandt wurde, liefert der im Oktober 2016 in der Fachzeitschrift JAMA Ophthalmology veröffentlichte Bericht weitere Beweise, die das Risiko einer Endophthalmitis betrachten, wenn Povidon-Jod nicht eingesetzt wurde. Auch ein Verzicht auf eine topische Antibiotikabehandlung konnte nicht mit einer erhöhten Risikorate, eine Endophthalmitis zu entwickeln, im Zusammenhang gebracht werden. Die weitere Verwendung von Povidon-Jod und die Erwägung des Ausschlusses einer topischen Antibiotikatherapie vom Injektionsverfahren scheinen demnach gerechtfertigt. (ut)

Autoren: Bhavsar AR, Glassman AR, Stockdale CR, Jampol LM; Diabetic Retinopathy Clinical Research Network. Korrespondenz: Abdhish R. Bhavsar, MD, Retina Center of Minnesota, Minneapolis. Studie: Elimination of Topical Antibiotics for Intravitreous Injections and the Importance of Using Povidone-Iodine: Update From the Diabetic Retinopathy Clinical Research Network. Quelle: JAMA Ophthalmol. 2016 Oct 1; 134(10):1181-1183. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2016.2741. Web: http://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/article-abstract/2542212