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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Adalimumab zeigt bei nichtinfektiöser Uveitis bessere Ergebnisse, aber auch mehr Nebenwirkungen als Placebo

UVEITIS Durham – mechentel news – Bei Patienten mit nichtinfektiöser Uveitis besteht das Risiko langfristiger Komplikationen sowohl durch chronische, unkontrollierte Entzündungsprozesse, als auch durch nachteilige Wirkungen einer langfristigen Glukokortikoidtherapie. Die Autoren um Glenn J. Jaffe von der Duke University in Durham im Bundesstaat North Carolina, USA, führten eine Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Adalimumab als einem Glukokortikoid-sparenden Mittel zur Behandlung der nichtinfektiösen Uveitis durch. Die internationale Phase-3-Studie umfasste Erwachsene mit einer aktiven, nichtinfektiösen intermediären, posterioren oder Panuveitis, obwohl sie über zwei oder mehr Wochen mit Prednison behandelt worden waren. Untersucher und Patienten waren gegenüber der Zuordnung zu den Studiengruppen verblindet. Die Patienten wurden randomisiert im Verhältnis 1:1 entweder der Gabe von Adalimumab (eine Aufsättigungsdosis von 80 mg, gefolgt von einer Dosierung von 40 mg alle 2 Wochen) oder der Gabe von entsprechendem Placebo zugeordnet. Alle Patienten erhielten obligatorisch einen Prednison-Stoss mit anschliessendem Ausschleichen des Prednison über einen Zeitraum von 15 Wochen. Der primäre Endpunkt hinsichtlich der Wirksamkeit war die Zeit bis zum Versagen der Behandlung oder 6 Wochen später. Das Therapieversagen war ein Ergebnis aus mehreren Komponenten, welches auf dem Nachweis neuer entzündlicher Läsionen, dem best-korrigierten Visus, der Anzahl der Zellen in der Vorderkammer und dem Grad der Glaskörpertrübung beruhte. Neun gewichtete sekundäre Endpunkte zur Wirksamkeit wurden bestimmt und unerwünschte Ereignisse wurden festgehalten. Die mittlere Zeit bis zum Therapieversagen betrug in der Adalimumab-Gruppe 24 Wochen und in der Placebo-Gruppe 13 Wochen. Von den 217 Patienten in der Intention-to-Treat-Gruppe, erfuhren jene, die Adalimumab erhielten, weniger wahrscheinlich ein Therapieversagen als die in der Placebo-Gruppe (Hazard Ratio 0,50; 95 % Konfidenzintervall 0,36 bis 0,70; p < 0,001). Die Ergebnisse in Bezug auf drei sekundäre Endpunkte (Veränderung der anterioren Kammerzellzahl, Veränderung des Glaskörper-Trübungsgrads und Veränderung der best-korrigierten Sehschärfe) waren in der Adalimumab-Gruppe signifikant besser als in der Placebo-Gruppe. Unerwünschte Ereignisse und schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden häufiger von Patienten, die Adalimumab erhielten, berichtet (1052,4 gegenüber 971,7 unerwünschte Ereignisse und 28,8 gegenüber 13,6 schwere unerwünschte Ereignisse pro 100 Personenjahre). Die Autoren halten in der September-Ausgabe 2016 des New England Journal of Medicine fest, dass in der vorgestellten Studie Adalimumab im Vergleich mit Placebo mit einem niedrigeren Risiko für das Wiederaufflammen der Uveitis und für Sehbeeinträchtigungen sowie mit mehr Nebenwirkungen und schweren Nebenwirkungen verbunden war. (bs)

Autoren: Jaffe GJ, Dick AD, Brézin AP, Nguyen QD, Thorne JE, Kestelyn P, Barisani-Asenbauer T, Franco P, Heiligenhaus A, Scales D, Chu DS, Camez A, Kwatra NV, Song AP, Kron M, Tari S, Suhler EB. Korrespondenz: Dr. Jaffe at the Duke Eye Center, Box 3802, Durham, NC 27710, USA. E-Mail: glenn.jaffe@duke.edu. Studie: Adalimumab in Patients with Active Noninfectious Uveitis. Quelle: N Engl J Med. 2016 Sep 8;375(10):932-43. doi: 10.1056/NEJMoa1509852. Web: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1509852