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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ergebnisse der Katarakt-OP bei Uveitis nach Fluocinolonacetonid-Implantat oder Standardtherapie gleich gut

UVEITIS Bethesda – mechentel news – Die vorliegende Studie untersuchte die visuellen Ergebnisse der Katarakt-Chirurgie bei Augen, die ein Fluocinolonacetonid-Implantat oder eine systemische Therapie mit oralen Kortikosteroiden und Immunsuppression im Rahmen der Multicenter Uveitis Steroid Treatment (MUST) Studie erhalten hatten. Die Autorengruppe um H. Nida Sen vom National Eye Institute in Bethesda im Bundesstaat Maryland, USA, einschließlich der Multicenter Uveitis Steroid Treatment (MUST) Trial and Follow-up Study Research Group führten dazu eine prospektive Kohortenstudie an Patienten durch, die in die randomisierte klinische Studie eingeschrieben waren und innerhalb der ersten beiden Jahre der Nachbeobachtungszeit der MUST-Studie einen kataraktchirurgischen Eingriff erhielten. Die visuellen Ergebnisse wurden 3, 6 und 9 Monate nach der Operation mit logarithmischen Sehtafeln ermittelt. Die Veränderung der Sehschärfe über die Zeit wurde unter Verwendung eines Mischeffekt-Modells analysiert. Hauptzielkriterium war die best-korrigierte Sehschärfe. Nach Ausschluss der Augen, die gleichzeitig mit dem kataraktchirurgischen Eingriff ein Implantat erhielten, verblieben von den 479 Augen der MUST-Studie 117 Augen (28 Augen in der systemischen, 89 in der Implantat-Gruppe) von 82 Patienten, die einen kataraktchirurgischen Eingriff innerhalb der ersten zwei Jahre der Nachbeobachtung erhielten. Insgesamt verbesserte sich die Sehschärfe von der präoperativen Untersuchung zur Untersuchung 3 Monate nach der Operation um 23 Buchstaben (95 % Konfidenzintervall [KI] 17 – 29 Buchstaben; p < 0,001) und blieb über die 9 Monate der Nachbeobachtung stabil. Augen, bei denen eine schwerere Katarakt vermutet worden war, da die Glaskörpertrübung nicht bestimmt werden konnte, gewannen innerhalb der ersten 3 Monate nach dem Eingriff zusätzliche 42 Buchstaben (95 % KI 34-56 Buchstaben; p < 0,001) über die 13 Buchstaben der Augen hinaus, bei denen präoperativ die Glaskörpertrübung festgestellt werden konnte (95 % KI 9 – 18 Buchstaben; p < 0,001), was die initiale Differenz von -45 Buchstaben bei der präoperativen Untersuchung ausglich (95 % KI -56 bis -34 Buchstaben; p < 0,001). Schwarze Hautfarbe, ein längerer Zeitraum seit Beginn der Uveitis sowie Hypotonie waren mit schlechterer präoperativer Sehschärfe (p < 0,05) assoziiert, beeinflussten jedoch nicht die postoperative Verbesserung (p > 0,05; Interaktionstest). Bereinigt um andere Risikofaktoren ergab sich kein signifikanter Unterschied in der Verbesserung der Sehschärfe zwischen den zwei Behandlungsgruppen (Implantat gegenüber systemischer Therapie: 2 Buchstaben; 95 % KI -10 bis 15 Buchstaben; p = 0,70). Die Autoren stellen somit in der Januar-Ausgabe 2016 des Fachjournals Ophthalmology fest, dass die Kataraktchirurgie bei Patienten mit Uveitis, die mit dem Fluocinolonacetonid-Implantat oder mittels systemischer Standardtherapie behandelt wurden, zu einer deutlichen, nachhaltigen und vergleichbaren Verbesserung der Sehschärfe führte. (bs)

Autoren: Sen HN, Abreu FM, Louis TA, Sugar EA, Altaweel MM, Elner SG, Holbrook JT, Jabs DA, Kim RY, Kempen JH; Multicenter Uveitis Steroid Treatment (MUST) Trial and Follow-up Study Research Group. Korrespondenz: H. Nida Sen, MD, MHS, National Eye Institute, National Institutes of Health, 10 Center Drive, 10N109, Bethesda, MD 20892. E-Mail: senh@nei.nih.gov. Studie: Cataract Surgery Outcomes in Uveitis: The Multicenter Uveitis Steroid Treatment Trial. Quelle: Ophthalmology. 2016 Jan;123(1):183-90. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.09.022. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(15)01050-7/abstract.