Vitamin C hat protektive Wirkung auf das Fortschreiten der Katarakt
CATARACT London – mechentel news – Genetische Faktoren erklären 35 % der Varianz im Fortschreiten der nuklearen Katarakt über den Zeitraum von zehn Jahren wohingegen umfeldbedingte Faktoren die restliche Varianz ergeben. Ekaterina Yonova-Doing und Kollegen vom Department of Twin Research and Genetic Epidemiology am Kings College in London, UK, führten eine prospektive Kohortenstudie durch, um die Erblichkeit in Bezug auf das Fortschreiten der nuklearen Katarakt zu bestimmen und den Einfluss diätischer Mikronährstoffe auf das Fortschreiten des Kernstar zu untersuchen. Querschnittsdaten für die nukleare Katarakt sowie diätische Bewertungen standen für 2054 hellhäutige weibliche Zwillinge von der TwinsUK-Kohorte zur Verfügung. Daten über Nachsorgeuntersuchungen der Katarakt waren für 324 der Zwillinge (151 monozygotische und 173 dizygotische Zwillinge) verfügbar. Die nukleare Katarakt wurde mittels eines quantitativen Maßes der Kerndichte anhand digitaler Scheimpflug Abbildungen bestimmt. Diätische Daten wurden dem EPIC-Fragebogen zum Lebensmittelkonsum entnommen. Verwandtschaftliche Bezüge wurden mittels Maximum-Likelihood structural equation twin modeling hergestellt. Die Verbindung zwischen der Veränderung der nuklearen Katarakt und der Mikronährstoffe wurde mittels linearer und multinomialer Regressionsanalysen untersucht. Das mittlere Intervall zwischen dem Auftreten der Erkrankung und der Nachsorgeuntersuchung betrug 9,4 Jahre. Das am besten korrelierende Modell bewertet die Erblichkeit in Bezug auf das Fortschreiten der nuklearen Katarakt mit 35 % (95 % Konfidenzintervall [CI]: 13-54), individuelle umfeldbedingte Faktoren erklären die verbliebenen 65 % (95 % CI: 46-87) der Varianz. Diätisches Vitamin C hatte eine protektive Wirkung sowohl auf das Entstehen als auch auf das Fortschreiten der nuklearen Katarakt (β = -0,0002; P = 0,01 beziehungsweise β = -0,001; P = 0,03). Wohingegen Mangan und die Aufnahme von Mikronährstoff-Nahrungsergänzungsmitteln ausschließlich eine protektive Wirkung auf das Entstehen der nuklearen Katarakt aufweisen (β = -0,009; P = 0,03 beziehungsweise β = -0,03; P = 0,01). Die Forscher stellten über einen etwa zehnjährigen Nachsorgezeitraum in ihrer im Juni 2016 in der Fachzeitschrift Ophthalmology erschienenen Studie eine protektive Wirkung von Vitamin C auf das Fortschreiten der Katarakt fest. (ut)
Autoren: Yonova-Doing E, Forkin ZA, Hysi PG, Williams KM, Spector TD, Gilbert CE, Hammond CJ. Korrespondenz: Christopher J. Hammond, MD, FRCOphth, Departments of Ophthalmology & Twin Research, King’s College London, 3rd Floor, Block D, South Wing, St. Thomas’ Hospital, Westminster Bridge Rd., London SE1 7EH, UK. Electronic address: chris.hammond@kcl.ac.uk. Studie: Genetic and Dietary Factors Influencing the Progression of Nuclear Cataract. Quelle: Ophthalmology. 2016 Jun; 123(6):1237-44. doi: 10.1016/j.ophtha.2016.01.036. Epub 2016 Mar 23. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(16)00114-7/abstract.