Keine wesentlichen Änderungen 12 Monate nach Wechsel von Ranibizumab auf Aflibecept bei nAMD nachweisbar
MEDICAL RETINA Sydney – mechentel news – Die Autoren um Daniel Barthelmes aus dem The Save Sight Institute der Sydney Medical School an der University of Sydney, Australien, untersuchten die 12-Monats-Ergebnisse von Augen mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), deren intravitreale Ranibizumab-Therapie auf Aflibercept umgestellt worden war. Die Datenbank-basierte Beobachtungsstudieumfasste Augen mit nAMD die im Fight Retinal Blindness Ergebnisregister erfasst waren und Ranibizumab über mindestens 12 Monate erhalten hatten, bevor der Wechsel zu Aflibercept erfolgte und die mindestens über 12 Monate nach dem Wechsel nachbeobachtet wurden. Die 12 Monate nach dem Wechsel bestimmte Sehschärfe wurde mittels lokal gewichteter Scatterplot-Glättungskurven analysiert. Die Läsionsaktivität wurde entsprechend prospektiv festgelegter Definitionen gewichtet. Die Hauptzielparameter waren Veränderung der Sehschärfe und Behandlungsintervalle 12 Monate nach dem Therapiewechsel. Die sekundären Endpunkte umfassten Änderung in der Einstufung der Läsionsaktivität, Einfluss der Dauer der Behandlung vor dem Wechsel und Analyse der Augen die zurück wechselten. Insgesamt 384 Augen wechselte von Ranibizumab zu Aflibercept nach einer mittleren Dauer der ursprünglichen Behandlung von 39,8 Monaten. Die durchschnittliche Sehschärfe änderte sich nicht innerhalb der Zeitspanne zwischen Therapiewechsel (63,4; Standardabweichung [SD] 15,9 logMAR Buchstaben) und 12 Monate (63,3; SD 16,7) später. Während 10 % der Augen 10 oder mehr Buchstaben innerhalb der 12 Monate nach dem Wechsel gewannen, verloren 13 % in gleichem Umfang. Die durchschnittliche Anzahl an Injektionen verminderte sich um ungefähr eine Injektion in den 12 Monaten nach dem wechsel (p < 0,001), entsprechend einer Abnahme des Anteils choroidaler neovaskulärer Membranläsionen, die als aktiv bewertet wurden. Augen, die am längsten (49 Monate oder mehr) vor dem Wechsel behandelt worden waren, hatten die schlechteste Sehkraft zum Zeitpunkt des Wechsels, aber weder die Veränderung der Sehschärfe noch die Behandlungsintervalle waren unterschiedlich zwischen den Gruppen. Der geringe Anteil (6,9 %) der Augen, die wieder zu Ranibizumab zurück wechselten, hatten bereits im Durchschnitt 5,2 Buchstaben seit dem ersten Wechsel bis zum Zurückwechseln verloren und setzten diesen Verlust an Sehkraft in vergleichbarem Ausmass für mindestens 6 Monate fort. In der elektronischen Vorabpublikation im März 2016 beim British Journal of Ophthalmology fassen die Autoren zusammen: Die durchschnittliche Sehschärfe der Augen, die von einer Therapie mit Ranibizumab auf Aflibercept wechselten, war 12 Monate später nicht verändert. Es zeigte sich ein moderater Anstieg bei den Behandlungsintervallen und ein geringfügig grösserer Anteil an Augen, die nach dem Wechsel als inaktiv eingestuft wurden.(bs)
Autoren: Barthelmes D, Campain A, Nguyen P, Arnold JJ, McAllister IL, Simpson JM, Hunyor AP, Guymer R, Essex RW8, Morlet N, Gillies MC; Fight Retinal Blindness! Project Investigators. Korrespondenz: Dr Daniel Barthelmes, Department of Ophthalmology, University Hospital Zurich, Frauenklinikstrasse 24, Zurich 8091, Schweiz. E-Mail: dbar8165@uni.sydney.edu.au. Studie: Effects of switching from ranibizumab to aflibercept in eyes with exudative age-related macular degeneration. Quelle: Br J Ophthalmol. 2016 Mar 18. pii: bjophthalmol-2015-308090. doi: 10.1136/bjophthalmol-2015-308090. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2016/03/18/bjophthalmol-2015-308090.abstract.