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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vorimplantate, Urinkultur und Grad der Stressinkontinenz stärkste Prädiktoren für ein Versagen des ATOMS Implantats

Wien – mechentel news – Die von Alexander Friedl aus der urologischen Abteilung am Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien, Österreich, und Kollegen im Januar 2016 bei der Fachzeitschrift Urology elektronisch vorab publizierte Studie ermittelt Risikofaktoren für ein Behandlungsversagen bei Männern mit einem ATOMS (Adjustable Transobturator Male System) Implantat, einem vollständig implantierbaren, adjustierbaren System zur Behandlung von Stressinkontinenz (stress urinary incontinence, SUI). Ein niedriger Charlson Comorbidy Index (CCI), eine präoperativ positive Urinkultur (urinary culture, UC), hochgradige SUI sowie Vorimplantate führten zu mehr Therapieversagen und Entfernungen des Implantats. Alter, Body Mass Index (BMI), Strahlentherapie, Harnröhrenstrikturen, aktuelles Rauchen, zeitspezifische Parameter, Saisonalität und Portsystem-Anwendung hatten keinen Einfluss auf das Ergebnis. 62 Patienten mit SUI nach Prostataoperation wurden mit einem ATOMS-Implantat versorgt. Die selbst definierten Kriterien für einen Behandlungsmisserfolg (Implantatentfernung [A], keine Verbesserung oder ≥ 3 Pads/24 h [B] und keine Verbesserung oder ≥ 150 ml Harnverlust/24 h [C]) wurden verglichen mit anamnestischen, klinischen und zeitspezifischen Parametern: Alter, CCI, UC, ineffektive Vorimplantate, BMI, Strahlentherapie, Nierenfunktion (Serum-Kreatinin), Raucherstatus, Urethrastrikturen, Schweregrad der SUI, Operationsdauer, Zeit bis zur und Jahreszeit bei der Implantation sowie Portsystem-Anwendung. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 17,7 Monaten waren neun ATOMS (15 %) wegen einer Infektion (8) oder Dysfunktion (1) entfernt. Bei 23 % beziehungsweise 16 % kam es zu einem Behandlungsversagen gemäß der Kriterien B und C. Die Trockenrate/Gesamterfolgsrate lag bei 61 % / 87 %. Das Alter allein stellte keinen Risikofaktor dar, aber der CCI und eine positive Urinkultur waren signifikante univariate Prädiktoren für die Kriterien A, B und C. Daneben waren frühere Implantate und Nierenversagen signifikant mit einer Entfernung des Implantats (A) und der Schweregrad der SUI mit Kriterium C assoziiert. In der multivariaten Analyse waren frühere Implantate (p = 0,0163), positive Urinkultur (p = 0,0190) und Schweregrad der SUI (p = 0,0123) die stärksten Prädiktoren für A, B beziehungsweise C.(ut/bs)

Autoren: Friedl A, Mühlstädt S, Rom M, Kivaranovic D, Mohammed N, Fornara P, Brössner C. Korrespondenz: Alexander Friedl, Department of Urology, Hospital Göttlicher Heiland, Vienna. E-Mail: friedl.urologie@gmail.com. Studie: Risk Factors for Treatment Failure with the ATOMS Incontinence Device: Who Will Succeed, Who Will Fail? Results of a Multicenter Study. Quelle: Urology. 2016 Jan 7. pii: S0090-4295(16)00004-2. doi: 10.1016/j.urology.2015.12.044. [Epub ahead of print]. Web: http://www.goldjournal.net/article/S0090-4295(16)00004-2/abstract.