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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Feinnadelaspirationsbiopsie relativ sichere und erfolgreiche Methode zur Diagnostik beim Uvealmelanom

TUMOR Paris – mechentel news – In dieser Arbeit aus der ophthalmologischen Abteilung des Institut Curie in Paris, Frankreich, berichten Alexandre Sellam et al. über die technischen Aspekte, Komplikationen und Ergebnisse der Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) bei Uvealmelanom. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden Daten von Patienten mit Uvealmelanom, bei denen eine transsklerale oder transvitreale FNAB in einem ophthalmologisch-onkologischen Zentrum durchgeführt worden war, nachträglich ausgewertet. Eine FNAB wurde durchgeführt, wenn die Ausdehnung des Tumors mehr als 5 mm betrug. Bei Biopsieproben mit ausreichend Gewebe wurde eine Array-CGH Analyse (Array-based Comparative Genomic Hybridization) durchgeführt. Die Hauptzielkriterien waren Erfolgsrate (Gewinnung einer Probe, die ein erfolgreiches Ergebnis in der Biomarker-Analyse lieferte), Komplikationen, Lebermetastasen und Gesamtüberleben. Insgesamt wurden 217 (davon 114 männlich, 52%) konsekutive Patienten mit einem Durchschnittsalter von 56,7 (16-84) Jahren in die Studie aufgenommen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 31 (3,6 bis 61,3) Monate. Die mittlere Tumordicke lag bei 8,4 (5-12) mm. Insgesamt erfolgreich war das Verfahrens bei 169 Patienten (77,9%). Bei einunddreissig Patienten (14,3%) trat eine intravitreale Blutungen auf, von denen 9 (4,1%) einen vitrealen Eingriff erforderlich machten. Es gab keinen Fall von Endophthalmitis, orbitaler Dissemination, Lokalrezidiv oder rhegmatogener Netzhautablösung. Zweiunddreissig Patienten (14,7%) entwickelten während der Studie Metastasen, von denen 20 (9,2%) starben. Durch die 169 erfolgreichen Proben wurden 53 Probanden (31%) als Patienten mit einem niedrigen Risiko eingestuft, 41 (24%) als mit einem mittleren und 54 (32%) als mit einem hohen Risiko behaftet. Fünfzehn Patienten (9%) hatte gar keine nachweisbare Chromosomenanomalie und 6 (4%) konnten nicht klassifiziert werden. In der Februar-Ausgabe 2016 des American Journal of Ophthalmology kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die FNAB eine relativ sichere und erfolgreiche Technik ist, die routinemässig angewandt werden kann, um Gewebe für die molekulare Genomanalyse zu erhalten; eine solche Analyse helfe bei der Festlegung der Diagnose und Prognose des Uvealmelanoms.

Autoren: Sellam A, Desjardins L, Barnhill R, Plancher C, Asselain B, Savignoni A, Pierron G, Cassoux N. Korrespondenz: Alexandre Sellam, Institut Curie, 26 Rue d‘Ulm, 75005 Paris, France. E-Mail: alexandresellam@gmail.com. Studie: Fine Needle Aspiration Biopsy in Uveal Melanoma: Technique, Complications, and Outcomes. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Feb;162:28-34.e1. doi: 10.1016/j.ajo.2015.11.005. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2815%2900686-8/abstract.