FD-OCT mit Region-of-interest-Ansatz scheint konventioneller OCT bei der Diagnostik der Glaukomprogression überlegen
GLAUcOMa New York – mechentel news – Die Erkennung der Progression eines Glaukomschadens ist oft eine Herausforderung. Die Autoren um Donald C. Hood an der Columbia University in New York, USA, untersuchten die Möglichkeiten der Frequency-Domain optischen Kohärenztomographie (FD-OCT) und eines Region-of-interest(ROI)-Ansatzes, um progressive Veränderungen bei Glaukomschäden zu bestimmen. In einer Gruppe von Patienten einer institutionellen Glaukom-Praxis, die vermutlich eine Progression entwickeln würden, wurden Augen mit einer durch Stereofotographie bestätigten Papillenblutung in der Vorgeschichte mittels FD-OCT Würfel-Scans der Papille weiter überwacht. Bei allen Patienten wurden mindestens zwei FD-OCT Scans im Abstand von mindestens einem Jahr durchgeführt (Durchschnitt 3,45 Jahre; Spannweite 1,42 – 6,39 Jahre). Da die Effekte einer Papillenblutung nicht untersucht wurden, gab es keine Einschränkung für die Zeit zwischen der Dokumentation einer Papillenblutung und dem ersten in der Analyse verwendeten Scan. Nachdem en-face-Bilder des FD-OCT-Scans anhand der Blutgefässe ausgerichtet waren, wurden zirkumpapilläre Bilder aus einem Ringraum von 100 µm Weite abgeleitet und die Profile der Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) für die erste und die letzte Untersuchung aufgetragen. Die mit der Papillenblutung assoziierte ROI-Weite war definiert als die Region des RNFL-Profils unterhalb des 1 % Konfidenzintervalls, basierend auf Normwerten Gesunder. Die Veränderung in der ROI-Weite wurde verglichen mit Veränderung in der allgemeinen RNFL-Dicke, welche durch Mittlung der zirkumpapillären RNFL-Dicke gewonnen wurde. Die Veränderung in der ROI-Weite (Mittelwert [Standardabweichung] 8,0° [6,4°]; 95% KI 4,9 bis 11,1°; Bereich, -0,7° bis 19,3°) war signifikant (p < 0,001; zweiseitiger t-Test), während die Veränderung in der allgemeinen Dicke (Mittelwert [SD] 2,40 [5,87] μm; 95% KI -0,48 bis 5,28 μm) nicht signifikant war (P > 0,12; zweiseitiger t-Test). Obwohl 15 der 16 ROIs in ihrer Weite zwischen den Besuchen zunahmen, zeigten nur 11 eine Verringerung der allgemeinen RNFL-Dicke. Die Autoren schliessen ihre Publikation im JAMA Ophthalmology im Dezember 2015 mit der Folgerung ab, dass zum Nachweis einer Progression lokaler RNFL-Schäden bei Glaukompatienten ein OCT-ROI-Ansatz der typischerweise eingesetzten OCT-Messung der allgemeinen RNFL-Dicke überlegen erscheint.
Autoren: Hood DC, Xin D, Wang D, Jarukatsetphorn R, Ramachandran R, Grillo LM, De Moraes CG, Ritch R. Korrespondenz: Department of Psychology, Columbia University, New York, New York, USA. Studie: A Region-of-Interest Approach for Detecting Progression of Glaucomatous Damage With Optical Coherence Tomography. Quelle: JAMA Ophthalmol. 2015 Dec 1;133(12):1438-44. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2015.3871. Web: http://archopht.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2463106.