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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Verbessertes Ergebnis durch Therapieumstellung auf Aflibercept bei unzureichender Rückbildung des Makulaödems nach ZVV

MEDICAL RETINA Zürich – mechentel news – Das Makulaödem infolge eines Zentralvenenverschlusses (ZVV) hat sich nach 48 Monaten bei mehr als der Hälfte aller Patienten, die mit Ranibizumab/Bevacizumab behandelt werden, nicht zurückgebildet. Eine Umstellung der Therapie auf Aflibercept, einem neueren Inhibitor des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors A (VEGF-A) und gleichzeitig ein Inhibitor des VEGF-B und des plazentaren Wachstumsfaktors, könnte das Ergebnis bei Patienten mit ZVV, die nur unzureichend auf eine Behandlung mit Ranibizumab/Bevacizumab ansprechen, verbessern. Die Autoren Maximilian Pfau et al. aus dem Stadtspital Triemli in Zürich führten dazu eine retrospektive Analyse der Daten von insgesamt 13 Patienten mit ZVV durch, die nicht ausreichend auf Ranibizumab und/oder Bevacizumab reagierten (eine Behandlung war alle 6 Wochen oder häufiger erforderlich). Bei diesen Patienten wurde die Therapie auf Aflibercept umgestellt, wobei das Behandlungsregime dem Schema „Treat and Extend“ folgte. Das Injektionsintervall, das rezidivfreie Intervall, die zentralen Netzhautdicke, das zentrale Netzhautvolumen, die Sehschärfe und der Augeninnendruck (IOP) wurden vor der Umstellung auf Aflibercept sowie 6 Monate und 1 Jahr nach dem Therapiewechsel untersucht. Vom Beginn der Umstellung bis zum Zeitpunkt 1 Jahr nach dem Wechsel auf Aflibercept stieg das durchschnittliche Injektionsintervall (primärer Endpunkt) um 0,51 Monate (p = 0,023) und das rezidivfreie Intervall um 3,02 Wochen (p = 0,003). Die mittlere zentrale Netzhautdicke sank um 195,84 µm und das mittlere zentrale Netzhautvolumen (6 mm Durchmesser) um -1,81 mm³ (p = 0,007). Entsprechend stieg der durchschnittliche ETDRS-Score von 66,15 als Ausgangswert auf 76,54 Buchstaben ein Jahr nach der Therapieumstellung auf Aflibercept (+10,38 Buchstaben; p = 0,021). Der IOP wurde nicht statistisch signifikant beeinflusst (-1,2 mm Hg; p = 0,196). Die Autoren fassen in der elektronischen Publikation bei Ophthalmic Research im September 2015 zusammen: Bei unzureichendem Ansprechen eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Zentralvenenverschlusses verlängert ein Therapiewechsel von intravitrealem Ranibizumab/Bevacizumab auf Aflibercept das Injektionsintervall und das rezidivfreie Intervall und führt zu einem verbesserten anatomischen und funktionellen Ergebnis.(bs)

Autoren: Pfau M, Fassnacht-Riederle H, Becker MD, Graf N, Michels S. Korrespondenz: Stadtspital Triemli, Zurich, Switzerland. Studie: Clinical Outcome after Switching Therapy from Ranibizumab and/or Bevacizumab to Aflibercept in Central Retinal Vein Occlusion. Quelle: Ophthalmic Res. 2015;54(3):150-6. doi: 10.1159/000439223. Epub 2015 Sep 29. Web: http://www.karger.com/Article/Abstract/439223.