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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei Normaldruckglaukom mit heutigen OP-Techniken bessere Langzeitergebnisse und weniger Komplikationen als nach Literatur zu erwarten

GLAUcOMa London – mechentel news – Die Langzeitergebnisse und Komplikationen der mit heutigen chirurgischen Techniken durchgeführten Trabekulotomie beim Normaldruckglaukom (normal tension glaucoma, NTG) interessierte die Autoren dieser Studie, Hari Jayaram, Nicholas G. Strouthidis und Deborah S. Kamal vom Glaucoma Service des Moorfields Eye Hospital in London, UK. In die retrospektive, konsekutive, nicht-vergleichende Fallserie wurden 131 Augen von 98 Patienten einbezogen, die zwischen 2007 und 2013 in einer auf NTG spezialisierten Klinik eine Trabekulotomie erhielten. Die Daten, die während des klinischen Aufenthaltes routinemässig erhoben worden waren, wurden analysiert. Die Auswertung der klinischen Ergebnisse umfasste die Senkung des Intraokulardrucks (IOP), die Filterkissenfunktion, die finale Sehschärfe, die Evidenz einer Glaukomprogression, postoperative Komplikationen und weitere chirurgische Eingriffe. Ein Scheitern der chirurgischen Invention war definiert als das Verfehlen spezifischer IOP-bezogener Kriterien, die Notwendigkeit eines weiteren chirurgischen Eingriffs wegen erhöhtem IOP oder dem Verlust der Lichtwahrnehmung. Darüber hinaus wurde eine Analyse durchgeführt, die eine Glaukomprogression nach der chirurgischen Intervention als Scheitern definierte. Die Endergebnisse wurden unter Anwendung des Kaplan-Meier-Lebenszeit-Schätzers analysiert. Die kumulativen Prozentzahlen (95 % Konfidenzintervall; IOP aller Augen: Durchschnitt ± Standardabweichung) eines uneingeschränkten Erfolgs, definiert als ≥ 30% Reduktion des IOP gegenüber dem maximalen präoperativen Wert, 1, 2, 3 und 4 Jahre nach dem chirurgischen Eingriff lagen bei 91 % (84,1 % bis 95,1%; 9,7 ± 2,9 mm Hg), 74,1 % (63,7 % bis 81,8 %; 10,3 ± 3,0 mm Hg), 64,8 % (52,7 % bis 74,6 %; 10,6 ± 2,5 mm Hg) beziehungsweise 62,1 % (49,3 % bis 72,6 %; 10,2 ± 2,1 mm Hg). Nach 2 Jahren Nachbeobachtungszeit zeigte sich keine signifikante Beziehung zwischen vorheriger Katarakt-Operation oder ethnischer Zugehörigkeit und einem Therapieversagen. Die kumulativen Prozentwerte eines uneingeschränkten Erfolgs 4 Jahre nach der chirurgischen Intervention, definiert als funktionierendes Filterkissen oder nicht nachweisbare Glaukomprogression, betrugen 91,6 % (83,2 % bis 95,9 %) beziehungsweise 92,3 % (81,3 % bis 97,0 %). Postoperative Komplikationen wie frühe (2,3 %) und späte (0,8 %) Hypotonie waren signifikant seltener als die derzeitige Literatur vermuten liess. Die Autoren halten daher in ihrer elektronischen Publikation beim British Journal of Ophthalmology im Juli 2015 fest, dass bei NTG-Patienten die Trabekulotomie mit den derzeitigen chirurgischen Techniken und im Rahmen eines intensiven postoperativen Managements mit erfolgreicheren Langzeitergebnissen und weniger Komplikationen verbunden ist, als es die derzeitige Literaturlage hätte erwarten lassen. (bs)

Autoren: Jayaram H, Strouthidis NG, Kamal DS. Korrespondenz: Dr Hari Jayaram, Glaucoma Service, Moorfields Eye Hospital, 162 City Road, London, EC1V 2PD, UK. E-Mail: h.jayaram@ucl.ac.uk. Studie: Trabeculectomy for normal tension glaucoma: outcomes using the Moorfields Safer Surgery technique. Quelle: Br J Ophthalmol. 2015 Jul 21. pii: bjophthalmol-2015-306872. doi: 10.1136/bjophthalmol-2015-306872. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2015/07/21/bjophthalmol-2015-306872.abstract.