Wiederholte intravitreale Dexamethason-Implantate bei diabetischem Makulaödem langfristig erfolgreich
MEDICAL RETINA Mailand – mechentel news – Die Auswirkungen einer wiederholten intravitrealen Dexamethason-Implantation untersuchten Matteo Scaramuzzi aus der ophthalmologischen Abteilung des Scientific Institute San Raffaele der University Vita-Salute in Mailand, Italien. Dafür wurden die Krankenakten von 12 Patienten mit diabetischem Makulaödem ausgewertet, bei denen mindestens 2 intravitreale Ozurdex® (0,7 mg) Implantationen als notwendig erachtet worden waren. Die Hauptzielkriterien umfassten Veränderungen in der best-korrigierten Sehschärfe, Dicke der zentralen Makula, Intervall der Wiederholungsbehandlungen sowie Inzidenz von Nebenwirkungen. Insgesamt wurden 15 Augen von 12 Patienten (6 Männer, 6 Frauen; Durchschnittsalter 62 ± 12 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Eine Wiederholungsbehandlung wurde durchschnittlich nach 7,8 ± 4,1 Monaten nach der ersten Ozurdex®-Gabe für notwendig erachtet (Medianwert 6 Monate; bei 15 von 15 Augen), durchschnittlich nach 4,8 ± 0,9 Monaten nach der zweiten Ozurdex®-Applikation (Median 5 Monate; bei 7 von 15 Augen), durchschnittlich nach 5,3 ± 1,5 Monaten nach der dritten (Median 5 Monate; bei 3 von 15 Augen) sowie durchschnittlich nach 5,6 ± 2 Monate nach der vierten Ozurdex®-Injektion (Median 5 Monate; bei 3 von 15 Augen). Zum Ausgangszeitpunkt lag der Durchschnitt des best-korrigierten Visus in der gesamten Gruppe mit diabetischem Makulaödem bei 0,67 ± 0,33 logMAR. Er verbesserte sich signifikant auf 0,53 ± 0,31 logMAR innerhalb von durchschnittlich 40,9 ± 18,2 Tagen nach der ersten Ozurdex®-Gabe (Spitzenwert; p < 0,001), auf 0,53 ± 0,29 logMAR innerhalb durchschnittlich 34,4 ± 9,0 nach der zweiten Ozurdex®-Implantation (Spitzenwert; p < 0,003) und stabilisierte sich bei 0,62 ± 0,26 logMAR nach durchschnittlich 29,8 ± 12,1 Tagen nach dem dritten Mal Ozurdex® (Spitzenwert; p = 0,05) bis 0,5 ± 0,26 logMAR nach durchschnittlich 36,3 ± 3,2 nach der vierten Applikation Ozurdex® (Spitzenwert; p = 0,2) und bis 0,50 ± 0,26 logMAR nach durchschnittlich 37,0 ± 2,6 Tagen nach dem fünften Ozurdex® (Spitzenwert; p = 0,2). Die mittlere zentrale Makuladicke zum Ausgangszeitpunkt nahm von 546 ± 139 μm in 39.4 ± 17.9 Tagen nach der ersten Ozurdex®-Implantation signifikant auf 292 ± 43 μm ab (Spitzenwert; p < 0,001), nach der zweiten Gabe auf 297 ± 47 μm innerhalb von 33 ± 9,4 Tagen (Spitzenwert; p < 0,001), nach dem dritten Mal auf 293 ± 22 μm innerhalb von 29,8 ± 12,1 Tagen (Spitzenwert; p = 0,01) und stabiliserte sich bei 309 ± 35 μm innerhalb 36,3 ± 3,2 Tagen nach der vierten Applikation (Spitzenwert; p = 0,01) sowie bei 295 ± 7 μm innerhalb 37,0 ± 2,6 Tagen nach dem fünften Mal Ozurdex® (Spitzenwert; p = 0,01). Es wurden keine ernsten Nebenwirkungen beobachtet; drei Augen entwickelten einen vorübergehenden Anstieg des Intraokulardrucks und eine Katarakt wurde in einem Auge operiert. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im Fachjournal Retina im Januar 2015 zusammen, dass eine wiederholte intravitreale Ozurdex®-Implantation auf Basis einer Entscheidung nach klinischer Notwendigkeit mit einem variablen Behandlungsintervall langfristige, klinisch bedeutsame Vorteile in der Behandlung des diabetischen Makulaödems ergeben könnte, ohne dass andere signifikante Nebenwirkungen ausser denen bei einer intraokularen Kortikosteroid-Therapie zu erwartenden, aufträten. (bs)
Autoren: Scaramuzzi M, Querques G, Spina C, Lattanzio R, Bandello. F.Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University Vita-Salute, Scientific Institute San Raffaele, Milan, Italy. Studie: REPEATED INTRAVITREAL DEXAMETHASONE IMPLANT (OZURDEX) FOR DIABETIC MACULAR EDEMA. Quelle: Retina. 2015 Jan 8. [Epub ahead of print]