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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bessere Abklärung der Ätiologie von Uveitiden durch Bestimmung von Zytokin-Mustern

Strassburg – mechentel news – Die Uveitis ist eine potentiell zur Erblindung führende entzündliche Erkrankung. 30 bis 50% der Uveitis-Fälle werden als idiopathisch angesehen. Die Studie von Arnaud Sauer und Kollegen aus der Ophthalmologischen Abteilung des Centre Hospitalier Universitaire de Strasbourg in Frankreich und anderen Augenkliniken in Frankreich strebt an, die intraokulären Zytokinmuster für die verschiedenen ätiologischen Typen einer Uveitis zu bestimmen, mit dem Ziel ein besseres Verständnis für ihre immunologischen Regulationsmechanismen zu entwickeln und festzustellen, ob die Zytokinmuster ein nützliches Werkzeug für die Diagnosestellung sind. In der prospektiven universitären Multicenter-Studie wurden die klinischen und biologischen Daten von Patienten, bei denen nach vollständiger Aufarbeitung aller Befunde Uveitiden unterschiedlicher Ätiologien festgestellt worden waren, verglichen mit denen einer Kontrollgruppe von Katarakt-Patienten. Mit einem Multiplex-Assay wurden die Profile von 27 Zytokinen und Chemokinen in Kammerwasserproben dieser Patienten bestimmt. Insgesamt wurden 62 Patienten mit infektiöser oder nicht-infektiöser Uveitis und 88 Kontrollpatienten eingeschlossen. Nach Durchführung einer kompletten Diagnostik blieb die Ursache der Uveitis bei 25 Patienten ungeklärt (40% idiopathische Uveitis). Die Spiegel von Interleukin 1β (IL-1β) waren bei viralen Uveitiden erhöht, ebenso wie die IL-10-Level, wohingegen die IL-17A-Spiegel bei toxoplasmotischer Uveitis erhöht waren. Basierend auf den Zytokin-Mustern wurden die Patienten entsprechend spezifisch neu gruppiert. Am Ende der Studie war die Diagnose einer idiopathischen Uveitis bei nur noch 11 Patienten weiterhin gültig (18%). Die Autoren stellen in der Januar-Ausgabe des Journals Clinical and Vaccine Immunology fest: Ihre Beobachtung, dass einige Marker spezifisch für bestimmte Erkrankungen sind, ermögliche ein besseres Verständnis der Pathogenese und eröffne den Weg für neue diagnostische Methoden, die darauf ausgerichtet seien, Anzeichen für Entzündungen zu identifizieren, welche eventuell therapeutisch angegangen werden könnten. (bs)

Autoren: Sauer A, Villard O, Creuzot-Garcher C, Chiquet C, Berrod JP, Speeg-Schatz C, Bourcier T, Candolfi E. E-Mail: arnaud.sauer@chru-strasbourg.fr. Studie: Intraocular Levels of Interleukin 17A (IL-17A) and IL-10 as Respective Determinant Markers of Toxoplasmosis and Viral Uveitis. Quelle: Clin Vaccine Immunol. 2015 Jan;22(1):72-8. doi: 10.1128/CVI.00423-14. Web: http://cvi.asm.org/content/22/1/72.abstract.