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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Aktuelle Richtlinien des NCCN und der AUA finden ein Drittel der Rezidive eines Nierenzellkarzinoms nicht

Rochester – mechentel news – Das National Comprehensive Cancer Network (NCCN)  und die American Urological Association (AUA) liefern Richtlinien für die Überwachung nach Operation eines Nierenzellkarzinoms (renal cell carcinoma, RCC). Suzanne B. Stewart et al. aus der Mayo Clinic in Rochester, USA untersuchten, inwieweit diese Richtlinien in der Lage sind, Rezidive des RCC zu erfassen und sie bestimmten die Dauer der Überwachung, die notwendig ist um 90%, 95% und 100% der Rezidive zu entdecken. Es wurden insgesamt 3651 Patienten ausgewertet, die zwischen 1970 und 2008 wegen eines RCC im Stadium M0 operiert wurden. Die Patienten wurden entsprechend den AUA-Regeln stratifiziert in Niedrigrisiko-Gruppen (pT1Nx-0) nach partieller (low risk-partial, LR-partial) oder radikaler Nephrektomie (LR-radical) und eine Gruppe mit mittlerem oder hohem Risisko (M/HR; pT2-4Nx-0/pTanyN1). Durch Berechnung des Prozentsatzes an Rezidiven, die unter Einhaltung der Empfehlungen des NCCN und der AUA aus den Jahren 2013 und 2014 entdeckt wurden, erfolgte eine Bewertung dieser Richtlinien. Zudem wurden die zugehörigen Medicare-Kosten verglichen. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 9,0 Jahren (Interquartilsabstand 5,7 bis 14,4 Jahre) erlebten insgesamt 1088 Patienten (29,8%) ein Rezidiv. Davon wurden 390 Rezidive (35,9%) durch ein Vorgehen entsprechend den NCCN-Empfehlungen von 2013 entdeckt, 742 Rezidive (68,2%) nach den NCCN-Empfehlungen von 2014 und 728 Rezidive (66,9%) wurden bei einem Vorgehen nach den AUA-Empfehlungen diagnostiziert. Alle Überwachungsprotokolle verfehlten die grösste Anzahl von Rezidiven im Abdomen und unter Patienten im Stadium pT1Nx-0. Um 95% aller Rezidive zu finden, war die LR-partial-Patienten eine Überwachung über 15 Jahre erforderlich, für LR-radical über 21 Jahre und 14 Jahre für M/HR-Patienten. Die Medicare-Überwachungskosten für einen LR-partial-Patienten betrugen $1228 nach den NCCN-Richtlinien von 2013, $2131 nach denen von 2014 und $1738 nach den Richtlinien der AUA. Wären jedoch 95% der Rezidive erfasst worden, hätten die Kosten insgesamt $9856 betragen. Die Autoren stellen in der Dezember-Ausgabe 2014 des Journal of Clinical Oncology dar, dass bei einem Vorgehen exakt entsprechend der Richtlinien des NCCN und der AUA von 2014 ungefähr ein Drittel der RCC-Rezidive nicht gefunden wird. Es würden bessere Algorithmen zur Überwachung gebraucht, die für eine Balance zwischen Vorteilen für den Patienten und Gesundheitskosten sorgen könnten.(BS)

Autoren: Stewart SB, Thompson RH, Psutka SP, Cheville JC, Lohse CM, Boorjian SA, Leibovich BC. Korrespondenz: Bradley C. Leibovich, MD, 200 First St SW, Rochester, MN 55905, USA. E-Mail: leibovich.bradley@mayo.edu. Studie: Evaluation of the National Comprehensive Cancer Network and American Urological Association renal cell carcinoma surveillance guidelines. Quelle: J Clin Oncol. 2014 Dec 20;32(36):4059-65. doi: 10.1200/JCO.2014.56.5416. Web: http://jco.ascopubs.org/content/32/36/4059.abstract.