Gestielte Bindehautlappen mit und ohne azelluäre Submukosa gleichwertig
Athens – mechentel news – Die Autoren um Daniel M. Dorbandt aus dem Department of Small Animal Medicine and Surgery am College of Veterinary Medicine an der University of Georgia in Athens, USA, verglichen die Erfolgsraten bei der Versorgung tiefer oder perforierender Hornhautwunden bei Hunden, wobei sie entweder einen gestielten Bindehautlappen (conjunctival pedicle flap, CPF) ohne oder mit Unterfütterung durch ein azelluläres Submukosaimplantat verwendeten. Insgesamt wurden die Aufzeichnungen von 69 Hunden (73 Augen), die zwischen 2004 und 2012 einen CPF mit oder ohne azelluläres Submukosaimplantat erhielten, analysiert. Ein erfolgreiches Ergebnis war definiert als ein für das Tier angenehmes Auge mit Sehkraft zum Zeitpunkt der letzten postoperativen Untersuchung. Alter, Rasse, zugrundeliegende Hornhauterkrankung, Operationszeit, Charakteristika der Läsion, topische Therapien und postoperative Komplikationen wurden recherchiert. Die Gruppen bestanden aus Hunden, die eine CPF allein (n = 37) und Hunden, die eine CPF mit azellulärem Submukosaimplantat (n = 36) erhielten. Alter, Läsionsgrösse, Operationszeit und Zeit bis zum Ende der topischen antiproteolytischen Medikation unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Die Anwendung eines topischen Antibiotikums wurde bei Hunden mit azellulärem Submukosaimplantat 13 Tage früher (p ≤ 0,01) beendet. Die kombinierte Erfolgsrate aller Hornhautwunden betrug 93%, wobei die jeweiligen Erfolgsraten für Hornhautperforationen, Descemetocelen und tiefe Stromawunden 89%, 95% bzw. 100% betrugen. Es zeigte sich kein Unterschied in der Gesamterfolgsrate zwischen beiden Gruppen. Höheres Alter korrelierte mit einem schlechten Ergebnis (P ≤ 0.01). Läsionsgröße, Vorliegen einer Hornhautperforation oder gleichzeitige trockene Keratokonjunktivitis waren nicht mit einem schlechten Ergebnis verbunden. In der Studienpopulation fanden sich keine Berichte über Glaukom, persistierende Uveitis oder das Auftreten eines Kataraktes als postoperative Komplikation. In der elektronischen Vorabpublikation im Fachjournal Veterinary Ophthalmology im Juli fassen die Autoren somit zusammen, dass bei der Versorgung tiefer oder perforierender Hornhautwunden mit einer CPF allein vergleichbare Erfolgsraten wie mit einer CPF plus azellulärer Submukosa erreicht werden.(bs)
Autoren: Dorbandt DM, Moore PA, Myrna KE. Korrespondenz: Department of Small Animal Medicine and Surgery, College of Veterinary Medicine, University of Georgia, 501 D.W. Brooks Drive, Athens, GA, 30602, USA. E-Mail: kmyrna@uga.edu. Studie: Outcome of conjunctival flap repair for corneal defects with and without an acellular submucosa implant in 73 canine eyes. Quelle: Vet Ophthalmol. 2014 Jul 22. doi: 10.1111/vop.12193. [Epub ahead of print]. Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/vop.12193/abstract.