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Fachverlag und Nachrichtenagentur

PSA-Wert kein Surrogat-Marker für Gesamtüberleben bei Second-line-Therapie des mCRPC

Durham – mechentel news – Der Verlauf des Prostata-spezifischen-Antigen-Spiegels (PSA) und noch spezifischer ein mindestens 30%iger Abfall des PSA-Werts innerhalb von 3 Monaten nach Beginn einer First-line-Chemotherapie mit Docetaxel, sind verbunden mit einer Verbesserung des Gesamtüberlebens bei Männern mit einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostata-Karzinom (mCRPC). Die Autoren um Susan Halabi vom Duke University Medical Center in Durham, USA gingen nun der Frage nach, ob der Verlauf des PSA-Spiegels einen Surrogat-Marker darstellt für das Gesamtüberleben von Patienten, die eine Second-line-Chemotherapie erhalten. Dazu wurden Daten einer Phase-III-Studie bei Patienten mit mCRCP analysiert, die randomisiert entweder einer Behandlung mit Cabazitaxel und Prednisone (C + P) oder Mitoxantrone und Prednison zugeteilt wurden. PSA-Abfall (≥ 30 % und ≥ 50 %), – Änderungsgeschwindigkeit und -Anstieg innerhalb der ersten 3 Monate der Behandlung wurden im Hinblick auf ihre Fähigkeit, den Gesamtüberlebenswert widerzuspiegeln, untersucht. Als Kriterien für die Surrogat-Fähigkeit dienten die Prentice-Kriterien, die PTE (proportion of treatment explained) und meta-analytische Näherungen. Die beobachtete Hazard Ratio (HR) für den Tod der Patienten, die mit C + P behandelt wurden, betrug 0,66 (95 % KI 0,55 – 0,79; p < 0,001). Darüberhinaus war ein mindestens 30%iger Abfall des PSA-Wertes ein statistisch signifikanter Vorhersagewert für das Gesamtüberleben (HR für Tod 0,52; 95 % KI 0,43 – 0,64; p < 0,001). Bereinigt um den Behandlungseffekt lag die HR für einen mindestens 30%igen PSA-Abfall bei 0,50 (95 % KI 0,40 – 0,62; p < 0,001), aber die Therapie selbst blieb statistisch signifikant, so dass das dritte Prentice-Kriterium nicht erfüllt wurde. Die PTE für einen mindestens 30%igen PSA-Abfall betrug 0,34 (95 % KI 0,11 – 0,56), was auf eine mangelhafte Surrogat-Funktion hinweist. Die R(2)-Werte lagen unter 1, was nahelegt, dass ein PSA-Abfall keinen Surrogat-Marker für das Gesamtüberleben darstellt. Die Autoren erklären in der November-Ausgabe des Journal of Clinical Oncology, dass laut dieser Studie kein PSA-basierter Endpunkt ein valider Surrogat-Marker ist. Folglich würden die positiven Einflüsse von Cabazitaxel für das Überleben nicht vollständig durch frühe Veränderungen des PSA-Wertes widergespiegelt.

Autoren: Halabi S, Armstrong AJ, Sartor O, de Bono J, Kaplan E, Lin CY, Solomon NC, Small EJ. Korrespondenz: Susan Halabi, PhD, Duke University Medical Center, 2424 Erwin Rd, Suite 11088, Durham, NC 27710, USA. E-Mail: susan.halabi@duke.edu. Studie: Prostate-specific antigen changes as surrogate for overall survival in men with metastatic castration-resistant prostate cancer treated with second-line chemotherapy. Quelle: J Clin Oncol. 2013 Nov 1;31(31):3944-50. doi: 10.1200/JCO.2013.50.3201. Web: http://jco.ascopubs.org/content/early/2013/10/07/JCO.2013.50.3201.abstract.