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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Zusammenhang zwischen Nephrolithiasis und KHK nur bei Frauen signifikant

 

Rom – mechentel news – Nierensteinerkrankungen sind häufig und gehen eventuell mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheit (KHK) einher. Frühere Studien über den Zusammenhang zwischen Nierensteinen und KHK bezogen oft wesentliche Risikofaktoren nicht mit ein und die Ergebnisse variierten. Die Autoren P.M. Ferraro et al von der Division of Nephrology-Renal Program am Department of Internal Medicine and Medical Specialties des Columbus-Gemelli Hospitals in Rom untersuchten die Beziehung zwischen einer Nephrolithiasis-Vorgeschichte und dem Risisko für KHK in drei großen prospektiven Kohorten.
Insgesamt wurden 45746 Männer und 196357 Frauen in den USA ohne KHK in der Vorgeschichte einbezogen. Das waren Teilnehmer an der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) (45748 Männer zwischen 40 und 75 Jahren; Beobachtungszeitraum 1986 bis 2010), der Nurses‘ Health Study I (NHS I) (90235 Frauen zwischen 30 und 55 Jahren; 1992 bis 2010) und der Nurses‘ Health Study II (NHS II) (106122 Frauen zwischen 25 und 42 Jahren; 1991 bis 2009). Die eventuelle Diagnose Nierensteine und KHK wurde alle zwei Jahre im Rahmen der Nachbeobachtung aktualisiert.
Koronare Herzkrankheit war definiert als tödlicher oder nicht tödlicher Myokardinfarkt (MI) oder koronare Revaskularisation. Der Verlauf wurde anhand der alle zwei Jahre durchgeführten Befragungen erhoben und durch Prüfung der medizinischen Unterlagen bestätigt.
Von den insgesamt 242105 Teilnehmern berichteten 19678 über eine Nierenstein-Vorgeschichte. Nach einem Beobachtungszeitraum von bis zu 24 Jahren bei den Männern und von bis zu 18 Jahren bei den Frauen waren 16838 Fälle einer KHK aufgetreten. Nach Bereinigung potentieller Störfaktoren hatten bei den Frauen diejenigen mit einer Nephrolithiasis in der Vorgeschichte ein erhöhtes Risisko für KHK gegenüber den Frauen ohne eine solche Anamnese: in NHS I (Inzidenzrate [IR] 754 vs 514 pro 100000 Personen/Jahr; multivariable Hazard Ratio [HR] 1,18; 95% CI 1,08 – 1,28) und in NHS II (IR 144 vs 55 pro 100000 Personen/Jahr; multivariable HR 1,48; 95% CI 1,23 – 1,78). Bei den Männern ergab sich keine signifikante Beziehung (IR 1355 vs 1022 pro 100000 Personen/Jahr; multivariable HR 1,06; 95% CI 0,99 – 1,13). Ähnliche Ergebnisse fanden sich bei der Analyse individueller Endpunkte (tödlicher oder nichttödlicher Myokardinfarkt und Revaskularisationen).
In den zwei Frauen-Kohorten war eine Nierenstein-Vorgeschichte also mit einem mäßig, aber statistisch signifikant erhöhten Risiko für eine koronare Herzkrankheit verbunden, während sich bei den Männern solch eine Signifikanz nicht zeigte. Die Autoren regen daher in der Juli-Ausgabe des Journal of the American Medical Association (JAMA) an, weitere Untersuchungen zur Geschlechtsspezifität dieses Zusammenhangs durchzuführen.

Autoren: Ferraro PM, Taylor EN, Eisner BH, Gambaro G, Rimm EB, Mukamal KJ, Curhan GC. E-Mail: el.ferraro@channing.harvard.edu. Studie: History of kidney stones and the risk of coronary heart disease. Quelle: JAMA. 2013 Jul 24;310(4):408-15. doi: 10.1001/jama.2013.8780. Web: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleID=1719741