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Fachverlag und Nachrichtenagentur

PSA-Spiegel bei Schichtarbeitern deutlich signifikant erhöht

 

Boston – mechentel news – Schichtarbeit wird als ein Risikofaktor für Prostatakrebs diskutiert. Ergebnisse früherer Studien waren uneinheitlich, unterstützten aber generell eine Verbindung zwischen der Unterbrechung circadianer Rhythmen und Prostatakrebs. Das Ziel der von E.E. Flynn-Evans et al aus der Abteilung für Schlafmedizin am Brigham and Women's Hospital in Boston vorgelegten Studie war es, die Beziehung zwischen Schichtarbeit und Werten des prostataspezifischen Antigens (PSA-Test) zu untersuchen. Die Daten wurden aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES-Studie) gewonnen.
Drei NHAES-Befragungen (2005 – 2010) wurden kombiniert, um die derzeitigen Arbeitsrhythmen beschäftigter Männer zwischen 40 und 65 Jahren ohne eine Krebsvorerkrankung (außer nicht-melanomatösem Hautkrebs) zu gewinnen. Als Schichtarbeiter angesehen wurden Männer, die regelmäßige Nachtschichten oder rotierenden Schichtdienst angaben. Es wurden die Daten für den Gesamt-PSA-Wert sowie den Anteil des freien PSA bei diesen Männern ermittelt und dann entsprechend in folgende Gruppen aufgeteilt: Gesamt-PSA < 4,0 ng/ml oder Gesamt-PSA ≥ 4,0 ng/ml und letztere wiederum zusätzlich in freies PSA ≤ 25% und freies PSA > 25%. Unter Anwendung multivariabler logistischer Regressionsmodelle wurden die PSA-Spiegel bei aktiven Schicht- und Nicht-Schichtarbeitern verglichen. Alle statistischen Tests waren zweiseitig.
Dabei ergab sich altersbereinigt ein signifikanter Zusammenhang zwischen aktiver Schichtarbeit und einem erhöhten PSA-Spiegel von 4,0 ng/ml oder höher (Odds Ratio 2,48; 95% Konfidenzinterval [CI] 1,08 – 5,70; p = 0,03). Die störfaktoren-bereinigte Odds Ratio betrug 2,62 (95% CI 1,16 – 5,95; p = 0,02). Die störfaktoren-bereinigte Odds Ratio für jene mit einem Gesamt-PSA von ≥ 4,0 ng/ml und einem freien PSA ≤ 25% lag bei 3,13 (95% CI 1,38 – 7,09; p = 0,01).
Somit wurde also eine deutlich positive Korrelation zwischen Schichtarbeit und erhöhtem PSA-Spiegel beobachtet. Die Autoren sehen daher in der September-Ausgabe des Journal of the National Cancer Institute die Annahme bestätigt, dass Störungen des Schlafes oder des Tagesrhythmus mit erhöhten PSA-Werten verbunden sind, was darauf hinweist, dass Schichtarbeiter wahrscheinlich ein erhöhtes Risiko haben, Prostatakrebs zu entwickeln.

Autoren: Flynn-Evans EE, Mucci L, Stevens RG, Lockley SW. Korrespondenz: Erin E. Flynn-Evans, PhD, Division of Sleep Medicine, Brigham and Women’s Hospital, 221 Longwood Ave BLI 438, Boston, MA 02115. E-Mail: erin.flynn-evans@mail.harvard.edu. Studie: Shiftwork and prostate-specific antigen in the national health and nutrition examination survey. Quelle: J Natl Cancer Inst. 2013 Sep 4;105(17):1292-7. doi: 10.1093/jnci/djt169. Web: http://jnci.oxfordjournals.org/content/early/2013/08/07/jnci.djt169