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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Intracutannaht statt Klammern ohne Vorteil bei offenen gastrointestinalen OPs

Osaka – mechentel news – In einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Open-Label Phase-III Studie wurden Intracutannähte mit Klammern zum Hautverschluss nach offenen gastrointestinalen Operationen verglichen. Die Autoren T. Tsujinaka et al aus der Chirurgischen Abteilung des Kaizuka City Hospital, Osaka, Japan bewerteten die Häufigkeit von Wundkomplikationen, einschließlich oberflächlicher Infektionen des Operationsgebietes und Narbenhypertrophie, in Abhängigkeit von den beiden Hautverschlussmethoden.

Die Studie wurde in 24 Institutionen zwischen dem 1. Juni 2009 und dem 28. Februar 2012 durchgeführt. Die Patienten mussten mindestens 20 Jahre alt sein, suffiziente Organfunktionen aufweisen und sich einem elektiven, offenen oberen oder unteren gastrointestinalen Eingriff unterziehen. Sie wurden präoperativ randomisiert entweder für einen Hautverschluss durch Intracutannaht oder Hautklammerung eingeteilt. Die Randomisierung erfolgte nach computer-generierten permutierten Blocksequenzen und wurde stratifiziert entsprechend Institution, Geschlecht und Operationstyp (z.B. oberer oder unterer gastrointestinaler Eingriff). Der primäre Endpunkt war die Inzidenz von Wundkomplikationen innerhalb von 30 Tagen nach der OP. Es wurde eine Intention-to-treat-Analyse durchgeführt. Die Studie ist eingetragen in der UMIN Clinical Trials Registry, UMIN000002480.
1080 Patienten wurden aufgenommen und zufallsmäßig einem der Arme zugewiesen: 562 für Intracutannaht und 518 für die Klammerung der Haut. 1072 waren geeignet für dedn primären und 1058 für den sekundären Endpunkt der Studie. Von 558 Patienten, die eine Intracutannaht erhielten, unterzogen sich 382 einer oberen und 176 einer unteren gastrointestinalen Operation. Wundkomplikationen traten bei 47 von 558 Patienten auf (8,4%; 95% CI 6,3 – 11,0). Von den 514 Patienten, die geklammert wurden, erhielten 413 einen oberen und 101 einen unteren gastrointestinalen Eingriff.Wundkomplikationen traten bei 59 von 514 Patienten auf (11,5%; 95% CI 8,9 – 14,6). Insgesamt unterschied sich der Anteil an Wundkomplikationen nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen Intracutannaht und Klammern (Odds Ratio 0,709; 95% CI 0,474 – 1,062; p = 0,12).
Somit konnte, wie die Autoren im September in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichen, keine Verbesserung durch den Wundverschluss mittels Intracutannaht gegenüber der Standard-Klammerung der Haut nachgewiesen werden, um die Inzidenz von Wundkomplikationen nach offenen gastrointestinalen Eingriffen zu verringern.

Autoren: Tsujinaka T, Yamamoto K, Fujita J, Endo S, Kawada J, Nakahira S, Shimokawa T, Kobayashi S, Yamasaki M, Akamaru Y, Miyamoto A, Mizushima T, Shimizu J, Umeshita K, Ito T, Doki Y, Mori M; Clinical Study Group of Osaka University on Section of Risk Management. Korrespondenz: Dr Toshimasa Tsujinaka, Department of Surgery, Kaizuka City Hospital, 3-10-20 Hori, Kaizuka, 597-0015 Osaka, Japan. E-Mail: tsujinaka@hosp.kaizuka.osaka.jp. Studie: Subcuticular sutures versus staples for skin closure after open gastrointestinal surgery: a phase 3, multicentre, open-label, randomised controlled trial. Quelle: Lancet. 2013 Sep 28;382(9898):1105-12. doi: 10.1016/S0140-6736(13)61780-8. Web: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2813%2961780-8/fulltext.