Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Der Nutzen von Bevacizumab bei Makulaödem infolge retinalem Gefäßverschluss

Stockholm – mechentel news – Intraokulare Injektionen von Bevacizumab, die zwölf Monate lang alle sechs Wochen verabreicht wurden, verbessern die Sehschärfe und reduzieren signifikant ein Makulaödem. Patienten, die eine verspätete Behandlung erhielten, wiesen eine begrenze visuelle Verbesserung auf, so das Ergebnis einer Studie von D.L. Epstein et al.. Zielsetzung der Studie war die Untersuchung der Wirksamkeit intraokularer Bevacizumabinjektionen über zwölf Monate bei Patienten mit Makulaödem infolge von venösen retinalen Gefäßverschlüssen. Es handelte sich um eine prospektive, randomisierte, klinische Doppelblind-Studie, angelegt als Behandlungsstudie mit Scheininjektionen über die ersten sechs Monate, gefolgt von einer Open-Label-Extension-Studie über weitere sechs Monate. Sechzig Patienten mit Makulaödem infolge eines zentralen retinalen Venenverschlusseses nahmen teil. Zunächst wurden die Patienten nach dem Zufallsprinzip je zur Hälfte mit intraokularen Bevacizumab- oder Scheininjektionen behandelt, sechswöchentlich über sechs Monate hinweg. Ab dem sechsten Monat erhielten alle Patienten intraokulare Bevacizumabinjektionen sechswöchentlich über sechs Monate. Die Ergebnisse, veröffentlicht in der Dezemberausgabe 2012 von Ophtalmology, ergaben für einen Teil der Patienten innerhalb von zwölf Monaten eine Verbesserung der Sehschärfe von mindestens 15 Buchstaben. Zudem beinhalteten die Messergebnisse eine durchschnittliche Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe gegenüber der Ausgangssituation, eine Veränderung der fovealen Dicke sowie die Entwicklung eines neovaskulären Glaukoms. Am Ende des Follow-ups hatten 18 von 30 Patienten (60,0 %) innerhalb der Bevacizumab/Bevazicumab-Gruppe (BZ/BZ) ≥ 15 Buchstaben Zugewinn im Vergleich zu 10 von 30 (33,3 %) in der Schein-/Bevacizumab-Gruppe (Sch/BZ), (P < 0,05). Die bestkorrigierte Sehschärfe verbesserte sich um 16,0 Buchstaben über zwölf Monate in der BZ/BT-Gruppe im Vergleich zu 4,6 Buchstaben in der Sch/BZ-Gruppe (P < 0,05). In einer ungeplanten retrospektiven Analyse hatten Patienten im Alter von über siebzig Jahren ein signifikant schlechteres Ergebnis, wenn sie eine verspätete Behandlung erhielten, wobei sie 1,4 Buchstaben verloren (95 % Konfidenzintervall [KI], -9,7 bis 8,4) in der Sch/BZ-Gruppe im Vergleich zu einem Gewinn von 20,1 Buchstaben (95 % KI, 13,9-26,3) in der BZ/BZ-Gruppe von Patienten im Alter >70 Jahren (P < 0,003). Die durchschnittliche Abnahme der zentralen Retinadicke betrug 435 μm in der BZ/BZ-Gruppe, verglichen mit 404 μm in der Sch/BZ-Gruppe (P = nicht signifikant). Kein Patient entwickelte eine Iris-Rubeose während der sechs Monate dauernden Verlängerungszeit der Open-Label-Studie. Es gab keine Berichte über das Auftreten von Endophtalmitis, Netzhauteinrissen oder Netzhautablösung während der zwölfmonatigen Behandlungsperiode, auch kam es nicht zu ernsthaften nicht ophtalmologischen Erkrankungen.

Autoren: Epstein DL, Algvere PV, von Wendt G, Seregard S, Kvanta A., Korrespondenz: Department of Ophthalmology, Karolinska Institutet, St. Eriks Eye Hospital, Stockholm, Sweden. Electronic address: david.epstein@sankterik.se. Studie: Benefit from bevacizumab for macular edema in central retinal vein occlusion: twelve-month results of a prospective, randomized study. Quelle: Ophthalmology. 2012 Dec;119(12):2587-91. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.06.037. Epub 2012 Aug 17. Web abstract: www.aaojournal. org/article/S0161-6420%2812%2900597-0/abstract. Web fulltext: www.aaojournal. org/article/S0161-6420%2812%2900597-0/fulltext