Die Linsenluxation beim Hund: Eine retrospektive Studie von 134 Hunden (2000 – 2011)
In dieser retrospektiven Studie wurden alle zwischen 2000 und 2011 am Tierspital Zürich vorgestellten Hunde mit Linsenluxation (LL) erfasst. Insgesamt waren134 Hunde ein- oder beidseitig von einer Linsenluxation betroffen. Dies entspricht 0.41 % der Gesamtpopulation (32’523) der am Tierspital Zürich vorgestellten Hunde, und 3.02 % aller Hunde, die in der Abteilung für Ophthalmologie vorgestellt wurden. Die 134 Hunde gehörten 40 unterschiedlichen Rassen an. Beide Geschlechter waren gleichermassen betroffen. Eine primäre Linsenluxation wurde bei 64 % der Hunde diagnostiziert. Die häufigsten Ursachen für sekundäre Linsenluxationen waren Glaukom (58 %), Katarakt (19 %) und Trauma (17 %). Terrier, Chinesische Schopfhunde, Pinscher und Spitze sind signifikant häufiger von primären als von sekundären Linsenluxationen betroffen. Huskies, Basset Hounds, Bearded Collies, Cairn Terrier, Mischlinge, Bolonka Zwetna, Boston Terrier, Barzoi, Dobermann, Eurasier, Leonberger, Luzerner Niederlaufhunde sowie Weimaraner wiesen signifikant häufiger sekundäre Linsenluxationen auf. Hunde mit einer primären LL waren beim Auftreten der Erkrankung durchschnittlich 7.39 ± 3.02 Jahre alt und somit signifikant jünger als jene Hunde mit sekundärer LL (9.12 ± 3.38 Jahre). Primäre Linsenluxationen traten signifikant häufiger bilateral auf als sekundäre (85.5 % der primären LL waren bilateral, bei den sekundären LL nur 14.5 %)
Autoren: Betschart1, Hässig2, Spiess1, Korrespondenz: 1Departement Pferde, Abteilung Ophthalmologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich.
2Departement Nutztiere, Bestandesbetreuung, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich. Studie: Die Linsenluxation beim Hund: Eine retrospektive Studie von 134 Hunden (2000 – 2011), Quelle: Schweiz Arch Tierheilkd. 2014 Mar;156(3):125-31. doi: 10.1024/0036-7281/a000562., Web: http://medcontent.metapress.com/content/a13074r7031v275n/?genre=article&id=doi%3a10.1024%2f0036-7281%2fa000562