Vorhersagemodelle für Choroidale Neovaskularisation und Geographische Atrophie
Stevenage – mechentel news – Logistische Regressionsmodelle kombinieren gute Vorhersagbarkeit mit größerer Flexibilität zur Optimierung klinischer Behandlungsentwürfe. Zur Entwicklung verständlicher prädiktiver Modelle für das Vorkommen von choroidaler Neuvaskularisation (CNV) und Geographic atrophy (GA) in einem Zeitraum von drei Jahren, die im klinischen Praxisalltag realistisch verwendet werden können unternahm das britische Forschungsteam eine retrospektive Auswertung von Daten einer Longitudinalstudie zur Entwicklung und Validierung von Vorhersagemodellen für CNV und GA. Sie berichten in der Septemberausgabe des American Journal of Ophthalmology , dass die ophtalmologischen Daten von 2011 Teilnehmern an der Age-Related Eye Disease Study (AREDS) in Hinblick auf die prädiktiven Fähigkeiten von klinischen, umweltbezogenen, demographischen und genetischen Risikofaktoren in Regressionsmodellen verwendet wurden. Das Ergebnis prädiktiver Modelle wurde verglichen mittels 10-fach kreuzvalidierten Grenzwertoptimierungskurven (Receiver Operating Characteristic; ROC) der Trainingsdaten, gefolgt von Vergleichen innerhalb eines Sets unabhängiger Validationsdaten von 1.410 AREDS-Teilnehmern. Die Ergebnisse erbrachten, dass Logistische Regressionsmodelle, die klinische, demographische und umweltbezogene Faktoren einschlossen, eine bessere Vorhersagbarkeit aufwiesen für ein Vorkommen von CNV und GA innerhalb von drei Jahren (Areal unterhalb der ROC-Kurve von 0,87 respektive 0,89), verglichen mit einfachen klinischen Kriterien (AREDS vereinfachte Skala für den Schweregrad). Obwohl genetische Marker signifikant assoziiert waren mit einem CNV (CFH: Y402H; ARMS2: A69S) und GA –Vorkommnis (CFH: Y402H) innerhalb von 3 Jahren, ergab der Einschluss genetischer Faktoren in die Modelle nur marginale Verbesserungen der Vorhersagbarkeit. Das Team von L. McCarthy et al. kam zu dem Schluss, dass die logistischen Regressionsmodelle gute Vorhersagbarkeit mit größerer Flexibilität kombinieren zur Optimierung klinischer Behandlungsentwürfe im Vergleich zu einfachen klinischen Modellen (AREDS simplified severity scale). Der Vorteil vom Einschluss genetischer Faktoren in das Screening für die Rekrutierung von CNV-Präventionsstudien ist von geringer Bedeutung und abhängig von individuellen klinischen Behandlungsökonomien.
Autoren: Linda C.McCarthy, Paul J.Newcombe, John C.Whittaker, John I.Wurzelmann,
Michael A.Fries, Nancy R.Burnham, GengqianCai, Sandra W.Stinnett, Trupti M.Trivedi,
Chun-FangXu. Korrespondenz: GlaxoSmithKline, Stevenage, United Kingdom.
linda.c.mccarthy@gsk.com. Studie: Predictive models of choroidal neovascularization
and geographic atrophy incidence applied to clinical trial design. Quelle: Am J Ophthalmol.
2012 Sep;154(3):568-578.e12. doi: 10.1016/j.ajo.2012.03.021. Epub 2012 Jun
15. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2812%2900212-7/abstract