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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Glaukom als Prädiktor für Depression

San Francisco – mechentel news – Das Glaukom ist ein signifikanter Prädiktor für eine Depression. So das Ergebnis einer Querschnittsstudie zur Untersuchung der Häufigkeit und der Risikofaktoren für Depression unter Teilnehmern mit Glaukomund des prädiktiven Werts eines Glaukoms für Depression. Die Studie enthielt 6.760 Teilnehmer des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) zwischen 2005 und 2008 im Alter von ≥ 40, die angaben, entweder ein Glaukom zu haben oder nicht zu haben. Demographische und krankheitsbezogene Informationen wurden erhoben mittels Interview. Selbstberichtete Messungen über die Sehkraft wurden nachgeprüft mittels Items des Fragebogens zur visuellen Funktion (Visual Function Questionnaire, VFQ-25). Die Teilnehmer wurden einer Untersuchung zur Sehschärfe unterzogen, einer Fundusphotographie und einer Gesichtsfeldmessung mittels Frequenzdopplungstechnik, FDT N-30-5). Das Hauptergebnis war das Vorkommen von Depression, bestimmt als Wert von ≥ 10 im Patient Health Questionnaire-9, PHQ-9). Veröffentlicht wurden die Ergebnissevon S.Y.Wang et al. in der Septemberausgabe der Fachzeitschrift American Journal of Ophtalmology, Das Vorkommen einer Depression unter den Teilnehmern mit und ohne Glaukom betrug10,9 % (SEM 2,2 %) beziehungsweise 6,9 % (SEM 0,62 %). Während das Vorliegen eines Glaukoms signifikant assoziiert war mit einer Depression nach Angleichung um demographische Faktoren (OR 1,80, 95 % ‚KI 1,16–2,79), war diese Assoziationnicht signifikant nach Angleichung bezüglich der selbstberichteten allgemeinen Gesundheitszustands (OR 1,35, 95 %KI 0,822 – 2,23). Von Studienteilnehmern mit Glaukom waren objektive Messungen der Schwere der Glaukomerkrankung keine signifikanten Prädiktoren für Depression. Dennoch waren einige selbstberichtete Messungen der visuellen Funktion signifikant assoziiert mit Depression. Ein Glaukom ist also ein signifikanterPrädiktor für Depression nach Korrektur um demographische Faktoren und multipler Komorbiditäten, jedoch nicht nach Korrektur um selbstberichteten allgemeinen Gesundheitszustand. VonTeilnehmern mit Glaukom waren selbstberichtete Sehfunktionsmessungen signifikante Risikofaktoren für Depression, objektive Messungen der Sehkraft dahingegen nicht, so das Fazit derArbeitsgruppe aus der ophthalmologischen Abteilung der UniversitätCalifornia, USA.

Autoren: Sophia Y. Wang, Kuldev Singh, Shan C. Lin. Korrespondenz: Department of Ophthalmology,
University of California, San Francisco, San Francisco, California, USA.
Studie: Prevalence and predictors of depression among participants with glaucoma
in a nationally representative population sample. Quelle: Am J Ophthalmol. 2012
Sep;154(3):436-444.e2. doi: 10.1016/j.ajo.2012.03.039. Epub 2012 Jul 11.
Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2812%2900252-8/abstract