Anti-VEGF bei diabetischer Retinopathie
Iowa City – mechentel news – Eine intravitreale Bevacizumab-Injektion reduziert die Höhe der VEGF-Siegel in der Glaskörperflüssigkeit und bringt eine klinisch beobachtbare Veränderung an Diabetes-bedingten fibrovaskulären Membranen hervor. SoE. H. Sohn et al. in der Septemberausgabe von Archives of Ophtalmology dieses Jahres über eine Studie zur Einschätzung des Effekts von Bevcizumab-Injektionen auf den Bindegewebewachstumsfaktor (CTGF; Connective Tissue Growth Factor) und den Vaskulären Endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF; Vascular Endothelial Growth Factor ) in der Augenflüssigkeit von Patienten diabetischer Retinopathie und zur Frage, ob intra- und postoperative Komplikationen am Auge sich verringern bei adjunkter präoperativer Bevacizumab-Injektion. Zwanzig Augen von 19 Patienten erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder Bevacizumab intravitreal oder eine Scheininjektion drei bis sieben Tage vor Vitrektomie bei Vorliegen einer schweren proliferativen diabetischen Retinopathie. Stichproben wässriger Substanz zum Zeitpunkt vor der Injektion, während der Vitrektomie sowie Stichproben aus unvermischter Glaskörperflüssigkeit wurden gezogen. Bei fünf Augen verringerte sich die Vaskularisation der Membranen im Verlauf zwischen der präoperativen Injektion und dem Zeitpunktpunkt der Vitrektomie (alle in der Bevacizumab-Behandlungsgruppe). Der Mittelwert der Sehschärfe betrug 20/400 bei der Kontrollgruppe bei der Basismessung und drei Monate nach der Operation. Bei der Bevacizumab-Gruppe betrug er 8/200 bei der Ausgangsmessung und 20/100 drei Monate nach der Operation (P = 0,30 zwischen der Kontroll- und Behandlungsgruppe drei Monate postoperativ). Alle Retinen waren im dritten postoperativen Monat angewachsen. Die Höhe des VEGF-Spiegels im Glaskörper war signifikant niedriger in der Bevacizumab-Gruppe als in der Kontrollgruppe (P = 0,03). Der CTGF-Level in der Glaskörperflüssigkeit war leicht geringer in der Bevacizumab-Gruppe, verglichen mit der Kontrollgruppe, aber dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant (P = 0,38). Die CTGF-Konzentrationen der wässrigen Flüssigkeit korrelierten stark mit den CTGF-Levels im Glaskörper der Kontrollgruppe (Spearman Korrelationskoeffizient 0,95 [P < 0,001]).Schlussfolgernd stellten die Autoren der ophthalmologischen Abteilung am der Klinik und dem Universiträtshospital von Iowa, in Iowa City, USA fest, dass eine intravitreale Bevacizumab-Injektion die Höhe der VEGF-Siegel in der Glaskörperflüssigkeit reduziert und eine klinisch beobachtbare Veränderung an Diabetes-bedingten fibrovaskulären Membranen hervor bringt. Die okularen CTFG-Flüssigkeitslevels sind innerhalb der Woche nach VEGF-Inhibition nicht signifikant beeinflusst. Die Rate für Retinaablösungen und Sehschärfe wird nicht signifikant verändert durch präoperative intravitreale Bevacizumab-Injektion im dritten postoperativen Monat.
Autoren: Elliott H. Sohn, MD; Shikun He, MD; Leo A. Kim, MD, PhD; Hani Salehi-Had, MD;
Michael Javaheri, MD; Christine Spee, BA; Laurie Dustin, MS; David R. Hinton, MD; Dean
Eliott, MD. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University of Iowa Hospitals
and Clinics, Iowa City, IA 52242, USA. Elliott.Sohn@gmail.com, Studie: Angiofibrotic Response
to Vascular Endothelial Growth Factor Inhibition in Diabetic Retinal Detachment
Report No.1. Quelle: Archives of Ophthalmology. 2012 Sep 1;130(9):1127-34.Sep
2012, Vol 130, No. 9 : doi:10.1001/archophthalmol.2012.1611. Web: http://archopht.
jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1357921