Pathologie der vitreoretinalen Grenzschicht bei krankhafter Myopie mit Staphyloma posterior
Rom – mechentel news – Die Pathologie der vitreoretinalen Grenzschicht bei krankhafter Myopie mit Staphyloma posterior weist ein Spektrum von Bedingungen auf, deren basismäßige Funktionalität, Prognose, Rate und Ausmaß des Fortschreitens signifikant variieren. Eine überwachte Therapie für jede unterschiedliche Bedingung sollte in Erwägung gezogen werden. Zwecks Untersuchung von Prävalenz, Langzeitfolgen und Prognose makularer vitreoretinaler Grenzschicht-Modifikationen bei krankhafter Myopie und Staphyloma posterior sowie zur Untersuchung der fovealen Empfindungsstärke und Fixationsstabilität wurde eine 5-Jahres-Follow-up-Studie durchgeführt.,Die italienische Forschungsgruppe von G. Ripandelli et al. erfasste hierzu im Design einer retrospektiven Single-Institution-Serie 214 Augen von 116 Patienten mit krankhafter Myopie, definiert mittels axialer Länge von >30 und Vorliegen eines Staphyloma posterior. Ausschlusskriterium war eine Folgebehandlungsdauer von weniger als fünf Jahren, inkomplette Wiedergaben und/oder weniger als 3 OCT-Untersuchungen oder Mikroperimetrie. Die Patienten wurden in 5 Gruppen eingeteilt gemäß der OCT-Untersuchungsergebnisse: 1) epiretinale Membran ohne Schisis (ERM); 2) makulare Retina-Schisis (Schisis); 3) partielle Makuladicke, 4) Makulaforamina „full-thickness macular hole (FTMH)“ ; und 5) hintere Netzhautablösung (PRD; posterior retinal detachment ) mit oder ohne Makulaloch. Im Ergebnis, das im Mai in Retina veröffentlicht wurde, betrug die Baseline vitreoretinaler Anomalien 116 von 204 Patienten (56,8 %) und 214 von 408 Augen (52,4 %. 98 von 116 Patienten (84,4 %) zeigten bilaterale Beteiligung. Die Baseline für Sehschärfe und foveale Sensibilität variierte signifikant gegenüber den anderen bezüglich des ERM (besser) und des PRD (schlechter). Partielle und komplette Makuladicke unterschieden sich nicht. Während der 66 Monate Follow-up wurde bei 33 von 214 Augen (15,4 %) eine Operation erforderlich und 13 von 33 Augen (39,3 %) benötigten eine erneute Behandlung. Die Rate an Operationen variierte signifikant zwischen den Gruppen: 2 % für ERM, 20 % bis 25 % für Schisis, PTMH und FTMH sowie 50 % für PRD. Die Progressionsrate für Schisis und FTMH war die selbe, wobei die Symptome außer Acht gelassen wurden, während Makula-off PRD immer eine Operation erforderte. Ein Schwinden der Fixationsstabilität und der fovealen Empfindlichkeit korrelierte mit der Notwendigkeit zu operieren, während die Baseline fovealer Empfindlichkeit und Fixation nicht korrelierten.
Autoren: Ripandelli G, Rossi T, Scarinci F, Scassa C, Parisi V, Stirpe M.
Korrespondenz: *G.B. Bietti Eye Foundation-IRCCS, Rome, Italy †Department of Ophthalmology, Oftalmico Hospital, Rome, Italy.
Studie: MACULAR VITREORETINAL INTERFACE ABNORMALITIES IN HIGHLY MYOPIC EYES WITH POSTERIOR STAPHYLOMA: 5-Year Follow-up.
Quelle: Retina. 2012 May 18. [Epub ahead of print]
http:http://journals.lww.com/retinajournal/Abstract/publishahead/MACULAR_VITREORETINAL_INTERFACE_ABNORMALITIES_IN.98999.aspx