CATT II: Ähnliche Behandlungseffekte bei Ranibizumab versus Bevacizumab?
Ohio – mechentel news – Ranibizumab oder Bevacizumab erbringen ähnliche Behandlungseffekte, so ein Behandlungsvergleich (CATT; Comparison of Age-related Macular Degeneration Treatments Trials). Unterschiedliche Behandlungsschemata erzielen unterschiedliche Wirkung. Wissenschaftler des Cole Eye Intituts legen ihre Ergebnisse vor a) bei monatlicher Anwendung oder b) bei Bedarfsapplikation über zwei Jahre und c) darüber hinaus den Fall, dass nach einem Jahr von einer Bedarfsarznei-Behandlung umgestellt wurde auf monatliche Gabe. In einer multizentrierten, randomisierten klinischen Studie wurden 1107 Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration ( nAMD) über einen Zeitraum von 2 Jahren klinisch behandelt. Zu Beginn wurden die Patienten in 4 Behandlungsgruppen eingeteilt, definiert nach dem Wirkstoff (Ranibizumab oder Bevacizumab) und dem Dosis-Regime (monatlich oder bei Bedarf). Nach einem Jahr wurden die Patienten, die anfangs der monatlichen Behandlung zugeteilt worden waren, nach dem Zufallsprinzip neu eingeteilt zu monatlichem oder bedarfsmäßiger Behandlung, ohne dabei den Wirkstoff zu ändern. Ein Hauptmessergebnis war die Veränderung des Mittelwerts der Sehschärfe. Bei den Patienten, die zwei Jahre lang demselben Behandlungsregime folgten, war der Mittelwert der Sehschärfe bei beiden Wirkstoffen gleich (Unterschied Bevacizumab zu Ranibizumab -1,4 Buchstaben; KI 95 %, -3,7 bis 0,8; P = 0,21). Der Mittelwert für die Sehschärfenzunahme war bei monatlicher Behandlung im Vergleich zur Bedarfsmedikation größer (Unterschied -2,4 Buchstaben; KI 95 % , -4,8 bis -0,1; P = 0,046). Das Verhältnis ohne Flüssigkeit rangierte in der Bevacizumab-Bedarfsmedikations-Gruppe zwischen 13,9 % und 45,4 %. Das Umschwenken von monatlicher auf Bedarfs-Medikation ergab im 2. Jahr eine Zunahme der Mittelwerts beim Visus (-2,2 Buchstaben; P = 0,03)und ein niedrigeres Verhältnis ohne Flüssigkeit (-19%; P < 0,0001). Die Sterberate und die Rate arteriothrombotischer Ereignisse war bei beiden Wirkstoffen gleich(P > 0,60). Das Verhältnis von Patienten, die mit einer ernsthaften systemischen Gegenreaktion antworteten, war bei Bevacizumab höher als bei Ranibizumab (39,9 % versus 31,7%; adjusted risk ratio 1,30; Konfidenzintervall 95 %, 1,07-1,57; P=0,009).Die meisten der exzessiven Ereignisse waren statistisch nicht verknüpft mit vorangegangener systemischer Therapie, die auf den VEG-Faktor(Vascular Endothelial Growth Factor)abzielte. Zusammenfassung: Ranibizumab und Bevacizumab hatten ähnlichen Einfluß auf die Sehschärfe über eine 2-Jahres-Periode hinweg. Die Bedarfsarznei-Behandlung erbrachte weniger Erfolg bezüglich der Sehschärfe, egal, ob von Beginn an oder nach einem Jahr monatlicher Behandlung. Es gab keine Unterschiede zwischen den Wirkstoffen in Hinblick auf die Letalität der Dosis oder das Auftreten von arteriothrombotischen Ereignissen. Die Interpretation der hohen Rate ernsthafter Gegenreaktionen unter Bevacizumab ist unsicher wegen der fehlenden Spezifizierung der Bedingungen, die mit der Inhibition des VEG-Faktors assoziiert sind.
Autoren: Daniel F. Martin, MD1, Maureen G. Maguire, PhD2, Stuart L. Fine, MD3, Gui-shuang Ying, PhD2, Glenn J. Jaffe, MD4, Juan E. Grunwald, MD2, Cynthia Toth, MD4,Maryann Redford, DDS, MPH5,Frederick L. Ferris 3rd, MD5,Comparison of Age-related Macular Degeneration Treatments Trials (CATT) Research Group⁎ Writing Committee
Korrespondenz: Cole Eye Institute, Cleveland Clinic, Cleveland, Ohio
Correspondence autors: Maureen G. Maguire, PhD, Department of Ophthalmology, University of Pennsylvania, 3535 Market Street, Suite 700, Philadelphia PA 19104-3309, E-Mail:maguirem@mail.med.upenn.edu
Studie:Ranibizumab and Bevacizumab for Treatment of Neovascular Age-Related Macular Degeneration : Two-Year Results
Quelle: Ophthalmology. 2012 May 1. [Epub ahead of print]
Web: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0161642012003211