Ranibizumab beim Makulaödem – wirksamer bei genetischer Prädisposition?
Zürich – mechentel news – Die Genetische Prädisposition spielt eine Rolle bei der Variabilität in den Antwortreaktionen auf eine Anti-VEGF- Behandlung, wie eine Studie an der Universität Zürich zeigt. Die Neovaskuläre, altersbedingte Makuladegeneration (AMD) mit der Folge des abnehmenden zentralen Sehens stellt eine ernsthafte Behinderung der betroffenen Individuen dar. B. Kloeckener-Gruissem et al. untersuchten den Umstand, dass die aktuelle Standardbehandlung, die intravitreale Anti-VEGF-Therapie mit Ranibizumab, eine große Streubreite aufweist in Hinblick auf ihren Wirkungseintritt. Genetische Faktoren, die die AMD beeinflussen und das Ergebnis der Ranibizumab-Therapie beeinträchtigen, wurden innerhalb einer Stichprobe von Schweizer Patienten gesucht. Veränderungen der Sehschärfe nach Beginn der Anti-VEGF-Behandlung wurden über 12 Monate beobachtet und Perzentilen für die Sehschärfe wurden berechnet. Genotypen von Polymorphie bei bekannten Orten der Prädisposition für AMD (CFH, CFB, HTRA1, AMRS2 und VEGFA) wurden bestimmt ebenso wie noch nicht befundete AMD-assoziierte Gene (KDR, LRP5 und FZD4). Ihre Häufigkeiten wurden verglichen. Ergebnisse: Von den 309 Augen, die die Schweizer Studie umfasste, erfüllten 243 die Sehschärfeneinschätzung. Im Durchschnitt wurden 3,9 ±2,6 Ranzibizumab-Injektionen durchgeführt. Basierend auf der Veränderung der Sehschärfe wurden zwei Responder-Gruppen gebildet; 63 Augen wurden den Gering-Respondern (≤ 25. Perzentile) zugeordnet und 63 Augen den Gut-Respondern (≥75. Perzentile). Für Individuen mit dem Genotyp CC von p.Y402H in CFH erwies sich eine höhere Chance für ein positives Behandlungsergebnis im Vergleich zu denen mit CT – und TT – Genotyp (P = 0,005 und P = 0,006). In dieser Studie versprach die Kombination von Genotyp AG bei CFH mit CT bei FZD4 (SNP rs 10898563) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein positives Behandlungsergebnis (P=0,004). Darüber hinaus wurde eine Assoziation mit dem bekannten genetischen Ort für die Prädisposition CFH, HTRA1 und AMRS2 nachgewiesen sowie ein neuer Ort für einen Risikoverleihenden Polymorphismus identifiziert, LRP5.
Autoren: Kloeckener-Gruissem B, Barthelmes D, Labs S, Schindler C, Kurz-Levin M, Michels S, Fleischhauer J, Berger W, Sutter F, Menghini M.,
Korrespondenz: Institute of Medical Molecular Genetics, University of Zurich, Schwerzenbach, Switzerland. kloeckener@medgen.uzh.ch,
Studie: Genetic association with response to intravitreal ranibizumab in patients with neovascular AMD.
Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2011 Jul 1;52(7):4694-702. Print 2011 Jun.,
Web: http://www.iovs.org/content/early/2011/02/03/iovs.10-6080