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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Postoperative Opazifikation bei IOL-Implantation möglich

QINGDAO – mechentel news – Verzögerte postoperative Opazifikation bei faltbaren hydrophilen Acryl-Intraokularlinsen ist zwar keine neue Beobachtung, Y. Huang und L. Xie haben jedoch bei Phakoemulsifikation und Implantation von faltbaren Intraokularlinsen bei Katarakt, die man fast schon als Routineeingriffe in der ophthalmologischen Praxis bezeichnen kann, nur in drei (drei Augen) von 486 Fällen (550 Augen) eine Opazifikation der IOLs feststellen können. Obwohl die späte postoperative Opazifikation hydrophiler Acryl-(Hydrogel) Intraokularlinsen (IOLs) bereits in anderen Veröffentlichungen beschrieben worden ist, unterscheidet sich ihre Erscheinungsform vom Ergebnis des Forscherteams in der November-Ausgabe 2010 der Fachzeitschrift Journal of Biomedical Materials Research. „Wir begutachten klinisch pathologische, ultrastrukturelle und spektroskopische Analysen der faltbaren hydrogelen IOLs mit später Opazifikation, die Sehstörungen verursachen.“, so das chinesische Team von der State Key Laboratory Cultivation Base des Shandong Provincial Key Laboratory of Ophthalmology am Shandong Eye Institute von Qingdao. Diese retrospektive Studie umfasste 486 Patienten (550 Augen) mit Implantaten einer posterioren faltbaren hydrogelen IOL. In drei Fällen (drei Augen) stellte sich eine Opazifikation der IOLs heraus. Diese Linsen wurden wegen der signifikanten visuellen Störungen ausgetauscht und durch Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und Energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) untersucht. Die Autoren haben auch Narbengewebs-Biopsien der Kapselmembran, die in Kontakt
mit der trüben IOL standen, bei einem Patienten durchgeführt. Das Durchschnittsintervall zwischen der Implantation der hydrogelen IOLs und der Diagnose Opazifikation betrug 35.3 Monate (Reichweite 34-36 Monate). Bei allen drei Fällen waren die Vorderkammern  unauffällig. Die Forscher haben keine sichtbaren Trübungen der posterioren Kapsel gefunden. Der best korrigierte Visus der drei Fälle, die einen Austausch der IOLs hatten, lag bei 20/25 oder besser. „Mikroskopische Analysen ergaben multiple, feine, granuläre Strukturen auf Oberfläche und Matrix der getrübten IOLs. Die EDXAnalyse zeigte das Vorkommen von Calcium und Phosphat innerhalb innerhalb  der granulösen Strukturen. Histologische Untersuchungen der Kapselmembran zeigten keine Anzeichen von Calciumsalzen oder speziellen pathologischen Wechselwirkungen“, so die Autoren weiter. Ihr Fazit: „Weitere  Studien über Häufigkeit und Mechanismen dieses Phänomens sollten durchgeführt werden.“

Autoren: Huang Y, Xie L.,
Studie: Clinical device-related article: Delayed postoperative opacification of foldable hydrophilic acrylic intraocular lenses. Quelle: J Biomed Mater Res B Appl Biomater. 2010 Nov 22.
Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jbm.b.31758/full