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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Sekundäre mikrovaskuläre Anomalien nach stereotaktischer Strahlentherapie bei AMD

MEDICAL RETINA Zürich – mechentel news – Das internationale Autorenteam um Florentina J. Freiberg aus der Augenklinik des Stadtspitals Triemli in Zürich, Schweiz, berichtet über Inzidenz und Charakteristika von retinalen mikrovaskulären Anomalien (MVAs), die sekundär nach stereotaktischer Strahlentherapie (SRT) auftreten. Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie wurde an 21 europäischen Standorten durchgeführt. Eingeschlossen wurden zweihundertunddreissig Teilnehmer mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (AMD), die vor der Rekrutierung mit mindestens drei intravitrealen Injektionen von antivaskulärem endothelialen Wachstumsfaktor (anti-VEGF) behandelt worden waren und einen anhaltenden Bedarf für eine erneute Behandlung zeigten. Die Interventionen bestanden aus einer 16 Gy, 24 Gy oder Schein-SRT. Alle drei Gruppen erhielten pro re nata Anti-VEGF-Injektionen, wenn die Läsion bei Kontrollbesuchen als aktiv beurteilt wurde. Farb-Fundusbilder vom Ausgangszeitpunkt sowie nach 6 Monaten und Fluoreszenzangiogramme vom Ausgangszeitpunkt und den jährlichen Untersuchungen wurden die Bestimmung des morphologischen Ergebnisses und der Sicherheit nach einem vorgegebenen Protokoll mit begleitenden Definitionen herangezogen, um bestrahlungsbedingte MVA von nicht-spezifischen Retinagefässabnormalitäten, die für eine neovaskuläre AMD bekannt sind, zu unterscheiden. Hauptergebnisparameter waren MVA, die in den Monaten 12, 24 und 36 nach Studienbeginn entdeckt wurden. Die Häufigkeit von MVAs in den kombinierten SRT-Armen betrug 0% in Jahr 1, 13,1% in Jahr 2 und 30,3% in Jahr 3. Die Ausdehnung der MVA war gering und die mittlere Veränderung der Sehschärfe in Jahr 2 war ähnlich in der Untergruppe von SRT-Augen mit MVAs gegenüber denen ohne MVAs. In 2 von 18 Fällen mit MVA im 2. Jahr und in 5 von 37 Fällen im 3. Jahr wurde angenommen, dass die MVA zum Sehverlust beigetragen hatten. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Juni 2018 beim British Journal of Ophthalmology zu dem Schluss, dass die Behandlung mit SRT mit der Entwicklung subtiler MVAs verbunden ist, die wenig oder keine Auswirkungen auf das visuelle Ergebnis haben. Diese Ergebnisse können Klinikern helfen, die retinalen MVAs zu erkennen, die als Reaktion auf SRT auftreten. (bs)

Autoren: Freiberg FJ, Michels S, Muldrew A, Slakter J, O‘Shaughnessy D, Czeszynski A, Danielson L, Jackson TL, Chakravarthy U. Korrespondenz: Dr Usha Chakravarthy, Center for Experimental Medicine, Queen’s University of Belfast, Belfast BT12 6BA, UK. E-Mail: u.chakravarthy@qub.ac.uk Studie: Microvascular abnormalities secondary to radiation therapy in neovascular age-related macular degeneration: findings from the INTREPID clinical trial. Study: Design and Baseline Characteristics (Report No. 1). Quelle: Br J Ophthalmol. 2018 Jun 21. pii: bjophthalmol-2018-311865. doi: 10.1136/bjophthalmol-2018-311865. [Epub ahead of print] Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2018/06/21/bjophthalmol-2018-311865.long